Hoch 3 Ausgabe 37

17 UNSERE GESCHICHTEN Text: Johannes Schwamberger | Fotos: Lichtraum Fotostudio G anz korrekt bezeichnet, machen wir hier ein Crew Ressource Management Training, kurz CRM“, erklärt Ruth Kröss, Oberärztin an der Univ.-Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin und eine der Initiator:innen der Trainings, die seit 2016 stattfinden „und seit 2024 auch als interdisziplinäres Schockraum- und Kreißsaaltraining“. Der Unterschied zu anderen Trainings ist einfach erklärt: Skills Trainings sind klassische Reanimations-Trainings, wie sie auch Laien absolvieren. CRM-Trainings sind für Profis, die ihre „Skills“ schon können. Der Fokus liegt hier unter anderem auf der Kommunikation. SPEAK UP! Zurück zu Max, der noch immer auf dem Behandlungstisch liegt. Cornelia Zeitler ist Fachärztin an der Univ.-Klinik für Orthopädie und Traumatologie und gehört in dieser Simulation zum Schockraum-Team. Sie kümmert sich um Max' Pneumothorax: „Max, ich muss dir jetzt einen Schlauch in deinen Brustkorb schieben, damit du wieder besser atmen kannst. Du wirst aber nichts davon merken, weil dir mein Kollege jetzt ein Medikament gibt, von dem du einschläfst.“ Sollte Zeitler merken, dass der Anästhesist jetzt ein falsches Medikament nennt, würde sie etwas sagen. „Speak up“, so der Fachausdruck. „Etwas, das in unserer Welt nicht selbstverständlich ist. Gerade jüngere Kolleg:innen trauen sich oft nicht, gegenüber einem anderen Fach etwas anzumerken. Sollen sie aber!“, betont „Wir müssen jetzt echt weitertun, ihm geht’s nicht gut!“ Markus Thaler steht am Kopfende von Max und beatmet ihn. Die Luft sammelt sich aber im Brustkorb und er kann immer schwerer atmen. Die Sauerstoffsättigung sinkt bedenklich. Beim genauen Hinsehen ist es allerdings gar nicht sein eigener Brustkorb, sondern Max hat einen Brustkorb aus Kunststoff umgeschnallt. Wir befinden uns mitten in einer Schockraum-Simulation. SIMULIERTE REALITÄT

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