14 UNSERE GESCHICHTEN Ein heller Flur, freundliche Farben, der Blick ins Grüne – wer die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Hall betritt, merkt schnell: Hier ist etwas anders. Die Atmosphäre wirkt ruhig und offen, fast wohnlich. Genau das war das Ziel der tirol kliniken: ein Gebäude zu schaffen, das jungen Patient:innen Halt gibt und den Mitarbeiter:innen den Alltag erleichtert. Das Architekturkonzept dahinter heißt „Healing Architecture“ – und es beeinflusst weit mehr als nur die äußere Gestaltung. Text: Michaela Speckbacher | Fotos: Gerhard Berger, Lichtraum, Birgit Koell, MUI ARCHITEKTUR, DIE MITHEILT „Studien zeigen, dass Räume die Heilung von Patient:innen und das Wohlbefinden von Mitarbeiter:innen maßgeblich positiv beeinflussen können“, sagt Roland Meixner, Leiter der Abteilung Bau und Technik in den tirol kliniken. Das ist keine bloße Behauptung, sondern wissenschaftlich belegt. So zeigt etwa eine Untersuchung von Nyrud et al. (2017), dass Patient:innen, die in Zimmern mit Tageslicht und Ausblick auf die Natur untergebracht sind, seltener Schmerzmittel benötigen, schneller genesen und sich insgesamt wohler fühlen. Deshalb wird beim Bauen in den tirol kliniken nicht nur auf Funktionalität, sondern auch gezielt auf die Raumqualität geachtet: Licht, Farben, Orientierung und Akustik spielen eine zentrale Rolle. „Diese Aspekte lassen wir – soweit es die Rahmenbedingungen ermöglichen – in die Planung und Umsetzung unserer Bauprojekte einfließen“, so Meixner. VORBILD HALL: RÄUME, DIE SICHERHEIT VERMITTELN Healing Architecture vereint medizinisches Wissen, psychologische Erkenntnisse, architektonisches Feingefühl und Aspekte von klimafreundlichem Bauen. Eduard Widmoser, erfahrener Projektleiter der Abteilung Bau und Technik, teilt diese Überzeugung. Der gebaute Raum beeinflusst die Psyche – und damit RAUM FÜR MENSCHEN
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