23 mitveröffentlicht, die wissenschaftliche Untersuchungen zur Gesundheitsrelevanz von Ernährung zusammenfasst. Die Erkenntnis: Wir essen zu viel Zucker, zu viel Fleisch und zu viel hochverarbeitete Lebensmittel. Eine Kombination, die unserer Gesundheit schadet. „Ich wage zu behaupten, dass die meisten modernen Erkrankungen von Ernährung beeinflusst sind. Medizinisch gesichert wissen wir es für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, also eine Erhöhung des Herzinfarkt- und Schlaganfallrisikos, aber auch bei entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder gewissen Krebserkrankungen kann Ernährung das Erkrankungsrisiko und die Krankheitsentwicklung beeinflussen“, führt Adolph aus. Häufige Ursache für die Erhöhung des Erkrankungsrisikos von Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Cholesterin. Und zwar Cholesterin, das wir meist nicht selbst produzieren, sondern ausschließlich über unsere tierische Nahrung aufnehmen. ERNÄHRUNGSEMPFEHLUNG FÜR MENSCH … Erkenntnisse, die auch in den offiziellen österreichischen Ernährungsempfehlungen Einzug fanden: Vergangenes Jahr wurde eine überarbeitete Version der Ernährungspyramide veröffentlicht. Auffällig dabei ist, dass auch hier das Verhältnis von pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln verschoben wurde: Der tägliche Nährstoffbedarf soll mit Obst, Gemüse, Getreide und Milchprodukten gedeckt werden, Fisch und Fleisch werden nur noch einmal pro Woche empfohlen. Parallel zur Mischkost wurde auch eine rein vegetarische „Pyramide“ veröffentlicht. Auf der Webseite des Bundesministeriums für Gesundheit heißt es, dass die Aktualisierung notwendig gewesen sei und bei der Überarbeitung „Klima- und Gesundheitsparameter“ einbezogen wurden. … UND PLANET „Unsere Ernährung ist klimarelevant“, ist Pädiaterin Sabine Scholl-Bürgi überzeugt. Anfang des Jahres diskutierte sie gemeinsam mit Höller und Adolph am Podium bei den Tiroler Gesundheitsgesprächen zum Thema „Unsere Ernährung – die beste Medizin“. „Rund ein Drittel der globalen Treibhausgasemissionen sind auf unser Ernährungssystem zurückzuführen. Dementsprechend ist Ernährung auch ein Hebel für Klimaschutz. Internationale Expertinnen und Experten haben die Planetary Health Diet entwickelt, eine Ernährungsempfehlung für Mensch und Klima.“ Scholl-Bürgi arbeitet nicht nur gezielt mit Ernährungstherapien bei chronisch kranken Kindern, sondern engagiert sich seit Jahren für das Thema Nachhaltigkeit im Krankenhaus. „Die Planetary Health Diet und die österreichische Ernährungsempfehlung haben viele Schnittmengen“, verknüpft auch Diätologe Höller die beiden Ernährungsempfehlungen. Was unser Körper braucht und was uns schmeckt bleibt eine individuelle Frage. Eine überlegte Ernährung kann allerdings eine Win-Win-Situation sein – gesund für uns und unsere Umwelt. UNSERE GESCHICHTEN Das Team der Diätologie ist in engem Austausch mit der Küche. Unsere Erhährung, die beste Medizin: Alexander Höller, Sabine Scholl-Bürgi und Timon Adolph (v. li.). informierten heuer bei den Tiroler Gesundheitsgesprächen.
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