XXXXXXXXX 1 W Österreichische Post AG, MZ 04Z035687 M, tirol kliniken, Anichstr. 35, 6020 Innsbruck 14Krippezeit Mitarbeiter:innen und ihre Weihnachtskrippen 24 Im Gespräch mit Wolfgang Egger, Bereichsleiter Psychiatrie-Pflege 10 Still-Zeit für Emil Herausfordernder Start ins Leben DEZEMBER 2025 | #40 HOCH3 RUHE
Wir wünschen schöne Momente auf der Piste oder hinterm Kachelofen, jedenfalls eine fröhliche und gesunde Winterzeit! 2 EDITORIAL MEDIENINHABERIN UND HERAUSGEBERIN: Tirol Kliniken GmbH, www.tirol-kliniken.at • REDAKTION: 6020 Innsbruck, Anichstraße 35, Tel. +43 664 8268914 hoch3@tirol-kliniken.at • REDAKTIONSLEITUNG: Mag.a Michaela Speckbacher, michaela.speckbacher@tirol-kliniken.at • Mag.a (FH) Teresa Lackner-Pöschl, teresa.lackner-poeschl@tirol-kliniken.at • HERSTELLUNG UND VERTRIEB: Tirol Kliniken GmbH, Michael Gehrer MSc, Karin Brozzu• DRUCK: Alpina Druck GmbH, Innsbruck • AUFLAGE, ERSCHEINUNG: 7000 Stück, produziert nach den Richtlinien des Österreichischen Umweltzeichens, Alpina Druck, UWZ-Nr. 1532, erscheint mind. 4x jährlich • BLATTLINIE LAUT MEDIENGESETZ: Unabhängiges periodisches Druckwerk mit dem Zweck der Information von Mitarbeiter:innen und unternehmensinteressierten Personen der Tirol Kliniken GmbH. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht zwingend die Meinung der Herausgeberin oder der Redaktion dar. Keine Gewähr für die Richtigkeit in Wort und Bild. Reproduktionen jedweder Art und jedweden Umfanges sind nur mit ausdrücklicher schriftlicher Zustimmung der Redaktionsleitung gestattet. Wenn Sie das Magazin HOCH3 gerne beziehen möchten, geben Sie uns bitte unter hoch3@ tirol-kliniken.at Ihre Anschrift bekannt. Abmeldungen können Sie uns ebenfalls über diese Adresse mitteilen. Liebe Lesende, Ruhe bewahren! Ob in einer akuten Notsituation oder einfach nur im Jahresende-Stress zwischen Geschenklisten, Glühwein und Grippeviren ist „Ruhe“ eine (Über-)Lebensstrategie. Nicht umsonst heißt es: „In der Ruhe liegt die Kraft“, „Eile mit Weile“ oder auch „Ruhig Blut“. Mit dem richtigen Maß an Gelassenheit hat man dann auch Energie für die wichtigen Dinge: für Zeit mit den Liebsten, den nächsten Nachtdienst oder den Moment, wenn der Christbaum endlich brennt. Also die Kerzen Für diese Ausgabe haben wir uns also auf die Suche nach „RuheGeschichten“ gemacht. Wir sind dabei auf handwerklich sehr begabte Mitarbeiter:innen gestoßen, die uns von ihrer ruhigen Hand beim Krippen-Bau erzählt haben. Die „Bettruhe“ als Therapiekonzept hat uns in verschiedene Kliniken geführt und auf ganz leisen Sohlen haben wir auch Emil und seine Mama auf der Neonatologie-Nachsorgestation besucht. Außerdem haben wir in Hall und Innsbruck mit Pflegepersonen über die Arbeit in der Psychiatrie gesprochen. Das Ergebnis unserer Geschichten-Suche halten Sie in Händen: Unser Magazin erzählt wieder von den Menschen in den tirol kliniken, die für unser aller Gesundheit im Dienst sind – auch an den Zwischenfeiertagen und zum Jahreswechsel. Und damit auch diese Dienste in Ambulanzen und auf Stationen möglichst „ruhig“ bleiben, wünschen wir Ihnen und uns allen schöne und vor allem unfallfreie Feier- und Wintertage! Ihre Redaktionsleiterinnen, EDITORIAL RUHE BEWAHREN! Die Redaktionsleiterinnen der HOCH3: Michaela Speckbacher und Teresa Lackner-Pöschl
3 13 Krippezeit Handwerk - mehr als ein Zeitvertreib. 16 Bettruhe Expert:innen über die klassische Bettruhe, künstlichen Tiefschlaf und Aktivität am Genesungsweg. 04Mit ruhiger Hand und offenem Ohr Einer von uns: Einblicke in den vielfältigen Arbeitsalltag von Urologe Jörg Schachtner in Hall. INHALTSVERZEICHNIS 20 Zuhören, Zeit und scharfe Zuckerl Wie pflegt man Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen? Ein Besuch auf der A2 in Hall. Einer von uns 04 Mit ruhiger Hand und offenem Ohr Wussten Sie, dass … 08 Care Peer Unsere Geschichten Still-Zeit für Emil 10 Krippezeit 13 Bettruhe 16 Zuhören, Zeit und scharfe Zuckerl 20 Im Gespräch 22 #wirsindtirolkliniken 25 Green Wall hoch³aktiv 26 Wir arbeiten hochmotiviert, hochspannend und hochprofessionell. Gut zu wissen 32 Personalia, Termine, Dies & Das Für Körper und Geist Denksport 34 Ein Gruß von unserer Küche 35
4 EINER VON UNS MIT RUHIGER HAND UND OFFENEM OHR Wenn Jörg Schachtner operiert, sitzt jeder Handgriff. Hochmoderne Technik und routinierte Abläufe treffen auf ein eingespieltes Team in der Urologie am Landeskrankenhaus Hall. Der stellvertretende Abteilungsvorstand nimmt die HOCH³ in seinen vielseitigen Arbeitsalltag zwischen OP, Station und Ambulanz mit – und erzählt, wie er dabei auch Familie und Beruf in Einklang bringt. Text: Sabine Monthaler-Hechenblaikner | Fotos: Gerhard Berger, privat
EINE VON UNS ⟩⟩⟩ S chnitt, Verödung, Schnitt, Verödung. Im OP herrscht konzentrierte Stille. Der Blick von Urologe Jörg Schachtner ist fest auf den Monitor vor ihm gerichtet. Dort sieht er jedes Detail des Bauchraums des Patienten. Es ist kein leichtes Unterfangen, den Tumor an der Niere des Patienten Schritt für Schritt freizulegen, das Gewebe rundherum ist stark verwachsen. Langsam und präzise arbeitet sich der Arzt laparoskopisch zur Niere vor, um den Tumor zu entfernen. Die assistierende Fachärztin unterstützt ihn dabei, die Operationsassistentin reicht ihm die Instrumente – ein kurzes Nicken und alle im OP wissen, was zu tun ist. EIN EINGESPIELTES TEAM „Wir brauchen nicht viele Worte, das funktioniert einfach“, beschreibt der leitende Oberarzt den Arbeitsalltag im OP. Eingespielte Abläufe und gegenseitiges Vertrauen sorgen dafür, dass Eingriffe routiniert und sicher verlaufen. Die Urologie und Andrologie am Landeskrankenhaus Hall ist eine hochspezialisierte Abteilung mit einer großen Bandbreite: Neben der Therapie von Harnsteinen, einer gutartigen Prostatavergrößerung oder Inkontinenz liegt der Schwerpunkt in der Behandlung urologischer Tumore wie Prostata-, Harnblasen-, Nieren- oder Hodenkrebs. Erkrankungen, die oft Fingerspitzengefühl bei den Patientengesprächen erfordern. „Für uns ist das der Alltag. Wenn die Patienten merken, dass wir routiniert und offen auf Sie zugehen, entsteht schnell Vertrauen“, erklärt der Urologe. KURZE WEGE, STARKER ZUSAMMENHALT Die Tage von Jörg Schachtner beginnen meist früh am Morgen, wenn er noch vor dem Weg in die Arbeit die erste Runde mit dem Hund in der Natur dreht. Ein ruhiger Start, bevor der abwechslungsreiche Arbeitstag beginnt. An OP-Tagen steht er entweder im modern gestalteten OP des 2020 neu erbauten Chirurgie-Zentrums des Landeskrankenhauses Hall oder im sogenannten Endourologischen-OP im Ambulanzbereich, wo das gesamte Spektrum der urologischen Steintherapie angeboten wird. Die restlichen Tage verlangen meist viel Flexibilität und bestehen aus einer Mischung von organisatorischen Aufgaben, Betreuung ambulanter Patient:innen oder Stationsvisiten. Die Urologie als Fachgebiet ist breit und überschneidet sich teilweise auch mit anderen Fächern, weshalb die Urologie auch viel interdisziplinär mit den anderen Abteilungen hier am Landeskrankenhaus Hall zusammenarbeitet und daher gut vernetzt ist. Es sind die kurzen Wege und das persönliche Miteinander im Haus sowohl interdisziplinär als auch unter den verschiedenen Berufsgruppen, die der Arzt besonders schätzt: „Man kennt sich, man hilft sich – das ist der Vorteil eines kleineren Krankenhauses.“ Das Spannende an diesem Fach ist für mich das breite Spektrum. Jörg Schachtner Der Arbeitsalltag von Urologe Jörg Schachtner ist vielfältig: Abteilungs- organisation, Ambulanzbetrieb, Stationsvisiten und die Arbeit im OP – regelmäßig kommt dort auch der hochmoderne OP-Roboter zum Einsatz.
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EIN FACH, DAS VIELES ABDECKT Dass er einmal Urologe werden würde, war für Jörg Schachtner nicht immer klar. Und das, obwohl es – wie er selbst sagt – eine „familiäre Belastung“ gibt: sind doch Vater und Bruder bereits in diesem Fach tätig. Trotz anfänglichem Interesse an der Gynäkologie bestätigte ihn die Ausbildungszeit am Krankenhaus Hall schlussendlich doch darin, Urologe zu werden. Seit 2013 ist er Teil des Teams und seit 2022 ist er leitender Oberarzt und stellvertretender Abteilungsvorstand für Urologie und Andrologie. „Das Spannende an diesem Fach ist für mich das breite Spektrum: Wir behandeln Männer, Frauen und Kinder sowohl konservativ, operativ, als auch onkologisch. Das Wechselspiel zwischen diesen Bereichen ist faszinierend“, erzählt er. Er selbst hat sich auf Nierenchirurgie und die operative Behandlung von Harnsteinen spezialisiert. AUSZEIT FÜR DEN PAPA Heute ist Jörg Schachtner im Krankenhaus Hall nicht nur beruflich, sondern auch privat verwurzelt, denn dort hat er seine ebenfalls im Krankenhaus arbeitende Frau kennengelernt. Seit diesem Jahr hat sich ihr gemeinsames Leben grundlegend verändert: Im Sommer kam das erste Kind auf die Welt. Für den jungen Vater begann damit ein neues, intensives Kapitel – das er ganz bewusst mit einem Papamonat eröffnete. „Die Auszeit war enorm wichtig für mich. Ich konnte so eine starke Beziehung zu meinem Sohn aufbauen und meine Frau unterstützen“, erzählt er. In seiner Abteilung ist der Papamonat kein Tabu – neben ihm haben sich bisher schon drei weitere Kollegen dafür entschieden. Und für Jörg Schachtner steht fest: Er würde es jederzeit wieder machen. NEXT STEP: DA VINCI Auch beruflich bleibt es bei Jörg Schachtner weiterhin spannend: 2024 wurde der DaVinci-OP-Roboter im Chirurgiezentrum des Landeskrankenhauses Hall installiert. Dies bedeutet für den erfahrenen Urologen besonders im Hinblick auf die Nierenchirurgie eine wertvolle Bereicherung und Weiterentwicklung der etablierten konventionellen Laparoskopie. „Die Möglichkeiten des OP-Roboters sind beeindruckend“, berichtet der Arzt, der bisher vorwiegend laparoskopisch arbeitete. „Er ermöglicht uns, Eingriffe noch präziser und schonender durchzuführen – das kommt den Patienten zugute, die sich dadurch schneller erholen und kürzer im Krankenhaus bleiben müssen.“ Nach einem langen Arbeitstag, der meist nicht pünktlich endet, findet Jörg Schachtner bei der Familie und dem Hund Entspannung. „Zum Glück kennt meine Frau den Krankenhaus-Alltag und hat Verständnis, wenn es manchmal länger dauert.“ ⟩⟩⟩ EINER VON UNS 7 Die Möglichkeiten des OPRoboters sind beeindruckend, er ermöglicht uns, Eingriffe noch präziser und schonender durchzuführen. Jörg Schachtner
8 WUSSTEN SIE, DASS ... CARE PEER Besonders außegewöhnliche, von der Routine abweichende Ereignisse im Klinikalltag können Mitarbeiter:innen vor schwierige Herausforderungen stellen. Dazu gehören belastende Situationen wie die Versorgung von Kindern nach schweren Unfällen, Reanimationsversuche, die Konfrontation mit schweren Krankheiten von Kolleg:innen, Situationen mit eingeschränkter Handlungsmöglichkeit oder psychische Belastungen im Zusammenhang mit Critical-Incident-Zwischenfällen (SecondVictim- Phänomen). Mit care Peer gibt es an den tirol kliniken seit 2020 ein kollegiales Unterstützungssystem für eine zeitnahe und persönliche Aufarbeitung von belastenden Erlebnissen im Dienst. Alle Mitarbeiter:innen an allen Standorten können anonyme und vertrauliche Einzelgespräche anfordern und bedürfnisorientierte Unterstützung erhalten. Unterstützung bei Belastung WUSSTEN SIE, DASS ... WUSSTEN SIE, DASS … … sich Belastungen in Warnzeichen zeigen können? Nach einer schwierigen Reanimation, einem medizinischen Zwischenfall mit einer nahestehenden Person oder anderen herausfordernden Situationen können Gedanken im Kopf kreisen: „Ich denke ständig über das Ereignis nach...“ „Ich kann nicht mehr ruhig schlafen…“ „Ich finde keine Erholung mehr…“ „Ich bekomme das Bild nicht mehr aus dem Kopf…“ „Meine bisherigen Strategien zur Bewältigung helfen mir jetzt nicht mehr…“ WUSSTEN SIE, DASS … … in Kürze eine neue Peer-Ausbildung startet? 2026 startet ein neuer Ausbildungszyklus. Mitarbeiter:innen der tirol kliniken können sich über die viertägige Ausbildung informieren. Kontaktdaten: Manuela Sax, Strategische Organisations- und Qualitätsentwicklung WARNZEICHEN AUSBILDUNG
9 WUSSTEN SIE, DASS ... WUSSTEN SIE, DASS … … Gesprächsanforderungen über das care-Portal im Intranet gestellt werden können? Über das care-Portal können Unterstützungsgespräche angefordert werden. Die Peerteams beantworten die Anfragen innerhalb von 48 Stunden und koordinieren die Vereinbarung eines zeitnahen persönlichen Gesprächstermins. Ein Peergespräch kann maximal zweimalig pro Ereignis in Anspruch genommen werden. Falls weitere Interventionen oder Beratungen notwendig sind, agieren die Peers als Schnittstelle und verweisen bedürfnisorientiert auf bestehende Angebote. https://careportal.tirol-kliniken.cc WUSSTEN SIE, DASS … … Gruppennachbesprechungen angefordert werden können? Besonders häufig werden Gruppennachbesprechungen angefordert, um belastende Situationen im Team zu meistern. Im Zentrum stehen dabei nicht die inhaltliche Bewertung oder das Aufzeigen potenzieller Versäumnisse, sondern die gemeinsame, interdisziplinäre Reflexion im Sinne einer kooperativen Teamarbeit. Im Bedarfsfall sind zusätzliche Einzelgespräche möglich. WUSSTEN SIE, DASS … … die Peers interdisziplinär arbeiten? Das Peer-Team umfasst derzeit 36 speziell geschulte Mitarbeiter:innen der Standorte Innsbruck, Hall und Hochzirl-Natters. Die Peers setzen sich aus Fachkräften der Pflege, ärztlichem Personal und MTDs zusammen. Die Stärke der Peerberatung liegt neben der zeitnahen Bearbeitung auch in der genauen Kenntnis der spezifischen Arbeitsanforderungen und der daraus resultierenden Belastungen. Bei einer Gesprächsanforderung können Peers der jeweiligen Berufsgruppe gewählt werden. TEAM ANFORDERUNG INTERDISZIPLINARITÄT
I n den ersten Wochen nach der Geburt war Emil auf der Neonatologie der tirol kliniken. Dort wurden Ulrike und ihr Sohn nicht nur medizinisch begleitet, sondern auch emotional unterstützt. „Ich wusste, dass Muttermilch die beste Nahrung für mein Kind ist“, sagt Schober, „aber durch die Frühgeburt war klar, dass es kein einfacher Weg wird.“ Frühgeborene Kinder wie Emil können erst ab etwa der 34. Schwangerschaftswoche gleichzeitig saugen, schlucken und atmen. Emil war bei seiner Geburt noch nicht so weit. Also hat Ulrike begonnen, die Milch abzupumpen – regelmäßig, geduldig, mit dem Ziel, die Milchproduktion anzuregen und bis Emil irgendwann stark genug ist, selbst zu trinken. Abpumpen kostet Kraft. Oft dauert es lange – und am Ende sind es nur wenige Milliliter. Doch jeder Tropfen zählt. MUTTERMILCH ALS SCHUTZSCHILD Das Wissen über die vielen Vorteile von Muttermilch ist mittlerweile weit verbreitet und gut erforscht. „Muttermilch schützt vor Infektionen, fördert die Entwicklung und ist besonders für Frühgeborene ein wertvoller Schutzschild“, weiß auch Alexander Höller, Leitender Diätologe am LKH Innsbruck. 10 UNSERE GESCHICHTEN Alexander Höller, Leitender Diätologe am LKH Innsbruck Als Ulrike Schober aus der Wildschönau ihren Sohn Emil acht Wochen vor dem errechneten Geburtstermin zur Welt bringt, ist nichts wie geplant. Ein vorzeitiger Blasensprung, ein Kaiserschnitt, ein Frühchen mit gerade einmal 1830 Gramm. Emil ist klein, zart, aber voller Leben. Und Ulrike hat einen Wunsch: Sie möchte stillen. STILL-ZEIT FÜR EMIL Redaktion: Michaela Speckbacher | Textassistenz: KI | Fotos: Gerhard Berger
Die wissenschaftlichen Daten zeigen, dass Frühgeborene, die mit Muttermilch oder gespendeter Frauenmilch ernährt werden, deutlich geringere Risiken für schwerwiegende Komplikationen und oft kürzere Aufenthalte auf der Intensivstation haben. Jede diplomierte Pflegekraft mit der Sonderausbildung „Kinder- und Jugendlichenpflege“ verfügt über fundiertes Wissen zum Thema Stillen. Bei besonderen Herausforderungen stehen in den tirol kliniken speziell ausgebildete Stillberaterinnen wie Sabine Mungenast zur Seite. Die erfahrene Diplompflegerin weiß, dass nicht jeder Still-Weg geradlinig ist. „Man muss lernen, die Zeichen des Kindes zu deuten“, sagt Mungenast. „Wann beginnt der Hunger? Wann ist der richtige Moment?“ Timing ist alles. Und Ruhe. „Oft ist auch ein unterstützendes Umfeld genauso wichtig wie die Technik“, deshalb bindet die Stillberaterin auch Partner:innen und Bezugspersonen gerne ein und informiert sie über den Wert des Stillens. STILLEN BEDEUTET RUHE Die Wortherkunft von „stillen“ macht deutlich, wie eng Ernährung und Geborgenheit verbunden sind. Das Verb stammt aus dem Althochdeutschen stillōn und bedeutete ursprünglich „beruhigen, zum Schweigen bringen“. Erst später entwickelte sich die Bedeutung hin zum „Säugen“. Dieser Ursprung zeigt: Stillen ist mehr als Nahrungsaufnahme – es ist ein Akt der Beruhigung, des Trostes und der Nähe. Gerade bei Frühgeborenen wie Emil wird dieser Aspekt spürbar. „Hautkontakt, sanfte Rituale und Geduld schaffen einen Raum der Ruhe, in dem das Kind Sicherheit findet“, so Sabine Mungenast. Nähe entsteht aber nicht nur durch Milch, sondern durch Liebe, Vertrauen und gemein same Zeit. Die Stillexpert:innen der tirol kliniken stehen Kolleg:innen und Müttern mit ihrem Fachwissen zur Seite und beantworten Fragen zu Themen wie Brusthygiene, BH-Größe, Lasertherapie, Stillpositionen, Hilfsmittel, Hausmittel und vieles mehr. „Besonders geholfen haben mir die Tipps zur Haltung“, erzählt Ulrike Schober aus eigener Erfahrung. „Mit einer Hand den Kopf stützen, mit der anderen die Brust heranführen – das hat Emil Sicherheit gegeben.“ Auch . der Ratschlag, beim Stillversuch einen Tropfen Milch mit einer Spritze auf seinen Mund zu träufeln, war ein Wendepunkt. „Da hat er begonnen zu saugen – ganz vorsichtig, aber entschlossen.“ MILCHBANK Die Humanmilchbank am Landeskrankenhaus Innsbruck (LKI) stellt gespendete Muttermilch für Frühgeborene bereit, wenn Stillen anfangs nicht möglich ist. Die Spenden stammen ausschließlich aus „sekundär gewonnener Milch“ – das bedeutet, Mütter pumpen zuerst für ihr eigenes Kind ab und geben bei ausreichender Milchmenge einen Teil ihres Vorrats weiter. „Sowohl das Blut der Spenderinnen als auch die Milch werden streng kontrolliert, um maximale Sicherheit zu gewährleisten“, so Höller über die hohen Sicherheitsstandards. 11 UNSERE GESCHICHTEN ⟩⟩⟩ Besonders geholfen haben mir die Tipps zur Haltung. Ulrike Schober Man muss lernen, die Zeichen des Kindes zu deuten. Sabine Mungenast
12 UNSERE GESCHICHTEN VIELE WEGE FÜHREN ZUM GLÜCK Das Wissen um den hohen Wert von Muttermilch kann auch Druck erzeugen. „Viele Mütter möchten die beste Nahrung für ihr Kind – und wenn Stillen nicht klappt, kann das Stress und Verzweiflung auslösen“, erzählt Stillberaterin Sabine Mungenast von ihren Erfahrungen. In solchen Fällen begleitet das Team Mutter und Kind möglichst einfühlsam auf ihrem persönlichen Weg. „Und wenn es mit dem Stillen partout nicht hinhaut, versuche ich den Frauen, den Druck zu nehmen“, so Mungenast. Manche Frauen entscheiden sich bewusst gegen das Stillen. An den tirol kliniken steht der Wunsch der Mutter an oberster Stelle. Einfühlsamkeit, Respekt und Unterstützung prägen den Umgang mit jeder individuellen Entscheidung. Ob Stillen, Abpumpen oder Flaschennahrung – das Team begleitet Mütter auf ihrem Weg, ohne zu werten. Aus 1830 Gramm wurden wenige Wochen nach der Geburt schon 2200. Emil schafft selbstständig schon kleine Mengen, aber Ulrike muss immer noch abpumpen. Sie nimmt die Mühe weiter auf sich und ist zuversichtlich, dass es in ein paar Wochen nicht mehr notwendig sein wird. Ihr Partner hat die beiden von Anfang an unterstützt, so gut er kann. „Für uns als Familie war es ein Weg voller kleiner Schritte“, sagt sie. „Aber jeder Tropfen war es wert und dass Emil jetzt selbst trinkt, ist für mich das größte Geschenk.“ ⟩⟩⟩ EMPFEHLUNGEN DER WHO „Die Weltgesundheitsorganisation sieht Stillen als entscheidenden Grundstein für die Gesundheit von Mutter und Kind“, weiß Alexander Höller, Leitender Diätologe am LKH Innsbruck. Die WHO empfiehlt, Säuglinge in den ersten sechs Lebensmonaten ausschließlich zu stillen, da Muttermilch alle notwendigen Nährstoffe in optimaler Zusammensetzung liefert und das Immunsystem stärkt. Darüber hinaus schützt sie vor Infektionen, Allergien und chronischen Erkrankungen wie Diabetes. Nach dieser Phase sollte ergänzende Beikost eingeführt werden, während das Stillen idealerweise bis zum zweiten Lebensjahr fortgesetzt wird. Diese Empfehlung basiert auf umfassenden Studien. Das LKH Hall wurde im Oktober erneut mit der WHO/UNICEF-Zertifizierung „Babyfreundliches Krankenhaus“ ausgezeichnet. Das Zertifikat bestätigt unter anderem die hohe Stillkompetenz und den Fokus auf Bindung und Nähe zwischen Eltern und Kind: Auf Hautkontakt direkt nach der Geburt, RoomingIn und individuelle Stillberatung/ Stillbegleitung legt das Team am LKH Hall großen Wert. Volksmusik und mehr. Das neue #1 Radio für Österreich. Über UKW-Frequenzen, DAB+, Internetradio, Webstreams, App, Alexa & Co zu empfangen. www.vm1.at LKH Hall als Babyfreundliches Krankenhaus rezertifiziert: Manuela Motschnig (Leitende Hebamme) (li.) und Karin Millner (Leitende Diplompflegerin der Geburtshilfe)
Auch aus ergotherapeutischer Perspektive zeigt sich die beruhigende Wirkung des Handwerks. „Die rhythmischen Abläufe beim Sägen, Nähen oder Modellieren wirken regulierend auf das Nervensystem. Sie fördern die Feinmotorik, stärken das Selbstvertrauen und helfen, Stress abzubauen“, weiß Brigitte Auer, Ergotherapeutin am Therapie- und Gesundheitszentrum Mutters. Gleichzeitig entsteht etwas Greifbares – ein Werkstück, das Stolz und Zufriedenheit schenkt. In einer Welt, die oft von Tempo und Reizüberflutung geprägt ist, bietet das Handwerk einen wohltuenden Gegenpol. „Wir erleben täglich, wie handwerkliche Tätigkeiten in der Ergotherapie nicht nur die motorischen und kognitiven Fähigkeiten stärken, sondern auch das Selbstvertrauen und die persönliche Ausdruckskraft unserer Patientinnen und Patienten fördern“, so Brigitte Auer. Diese besondere Wirkung zeigt sich gerade in der Adventzeit, wenn viele Menschen zur Ruhe kommen und kreativ werden. Ein schönes Beispiel dafür sind die selbstgebauten Weihnachtskrippen, die in vielen Tiroler Haushalten liebevoll gepflegt und erweitert werden. Sie erzählen Geschichten, verbinden Generationen – und sind Ausdruck von Geduld, Hingabe und innerer Sammlung. Wie lebendig diese Tradition in den tirol kliniken gelebt wird, zeigen die Weihnachtskrippen unserer Mitarbeiter:innen. Mit viel Liebe zum Detail und persönlicher Handschrift entstehen kleine Meisterwerke, die nicht nur das Zuhause schmücken, sondern auch ein Stück Seele sichtbar machen. Einige dieser besonderen Krippen haben wir für diese Ausgabe von HOCH³ fotografisch festgehalten – als Inspiration, als Ausdruck gelebter Kreativität und als Zeichen dafür, wie wohltuend es ist, mit den eigenen Händen etwas zu erschaffen. Redaktion: Michaela Speckbacher | Textassistenz: KI | Fotos: Gerhard Berger, privat Handwerkliche Tätigkeiten sind mehr als nur ein Zeitvertreib – sie fördern die Achtsamkeit und Konzentration. Wer mit den Händen arbeitet, richtet den Fokus auf das Hier und Jetzt. Gedanken, die kreisen, treten in den Hintergrund. Das Tun wird zur Meditation in Bewegung, zur stillen Einkehr im Alltag. GRIPPEZEIT: SCHLEIFPAPIER STATT TASCHENTÜCHER Auch Ergotherapeutin Brigitte Auer ist Krippenbauerin. Ihre Laternenkrippe passt in jede Ecke. 13 UNSERE GESCHICHTEN
1 4 7 10 2 5 8 11 3 6 9 12 14 UNSERE GESCHICHTEN
FLORIAN Telefonzentrale, LKH Innsbruck Als gelernter Holzbildhauer hat Florian diese " Heilige Familie" handgeschnitzt. Sie war ein Geschenk für seine Mutter zum runden Geburtstag 2005. Diese orientalische Krippe mit Palme und Tempelruine hat er aus dem Holz der " Königin der Alpen" geschnitzt, der Zirbe. 4 7 10 11 12 8 9 5 6 2 3 KLAUS Logopäde, LKH Innsbruck 2012 hab ich diese Krippe im Krippenverein Telfs selbstgebaut - die Idee war eine "platzsparende" drehbare Krippe, in der die Herbergssuche, die Geburt und die Flucht dargestellt werden. Es hat mir sehr imponiert, wie liebevoll sogenannte (Achtung Klischee!) „g´standene" Männer Krippen mit all ihren aufwändigen kleinen Details gestaltet haben. ROBERT Leitender Diplompfleger, LKH Innsbruck Ich habe im Herbst 2018 eine Tiroler Krippe gebaut, weil sich meine damals 3-Jährige Tochter gewünscht hat, dass das Christkind zu Weihnachten eine Krippe aufstellt. Seitdem steht sie jedes Jahr bei uns zuhause in Thaur. BERTRAM Logopäde, LKH Innsbruck Meine selbstgebaute Krippe wurde über die Jahre größer und zum Platzproblem. Deshalb habe ich letztes Jahr meine Krippe verkleinert. Ich wollte eine Kastenkrippe und fand eine alte Biedermeier-Vitrine, die ich restaurierte. Darin baute ich einen neuen Krippenberg. Ich freue mich immer, wenn meine „neue alte“ Krippe die Weihnachtszeit verschönert. CHRISTIAN Patiententransportservice, LKH Innsbruck Meine erste selbstgebaute Krippe ist für mich mehr als nur Dekoration; sie ist eine wertvolle Erinnerung an einen stolzen Moment kreativer Hingabe in der Weihnachtszeit. KLAUS Wissenschaftlicher Mitarbeiter, LKH Innsbruck Seit einigen Jahren stellen wir eine Krippe im Wartebereich der HSS-Klinik auf. Sie erfreut sich großer Beliebtheit bei Alt und Jung, Groß und Klein, quer über alle Konfessionen hinweg, so wurde es mir jedenfalls von den Damen der HSS-Anmeldung berichtet. MARKUS Diplompfleger, LKH Innsbruck Mein Kollege Martin hat für die Traumatologische Intensivstation diese Krippe gebaut. Sie schmückt seitdem in jeder Weihnachtszeit unsere Station. CHRISTIAN Leiter des Psychiatrischen Labors, LKH Innsbruck Dieses Bild zeigt den Teil einer Familienkrippe. Die Krippe wurde zum Großteil aus Salzteig gefertigt. Die ursprüngliche kleine Krippe (mit Kind) wurde vor 35 Jahren während eines 2-jährigen Forschungsaufenthaltes in Stockholm gefertigt. ELISA Küchenteam, LKH Hall Ich habe mit meiner Tochter einen Krippenbaukurs am Weerberg besucht und zusammen haben wir diese schöne Krippe gebaut, gemalt und auch die Figuren sind selbst gemalt. MICHAELA Medizinische Organisationsassistentin, LKH Innsbruck Ich hatte mich gewundert, wo meine Krippenfiguren abgeblieben sind, als mein Sohn, damals 8, mir stolz verkündete, eine eigene gebastelt zu haben. Natürlich durften die Figuren dann bei ihm bleiben. VERENA Care Managerin, Tirol Kliniken Holding Meine eigene Meisterkrippe: Für eine Meisterkrippe hat man 40 Arbeitsstunden Zeit. Für mich ist das Kripppenbauen wie Meditation... da klinke ich mich aus, vergesse die Zeit und alles rund um mich herum. BETTINA Chefsekretärin MKG, LKH Innsbruck Meine selbst gefertigte Weihnachtskrippe: Die Figuren wurden mit der Trockenfilztechnik (Nadelfilzen) hergestellt. Das Erlernen dieser Technik habe ich mir in Kursen angeeignet. Arrangiert und dekoriert ist die Krippe mit Naturmaterialien aus den Wäldern des Karwendels. UNSERE GESCHICHTEN 1 15
16 UNSERE GESCHICHTEN Im Bett bleiben und sich schonen ist für viele im Krankheitsfall selbstverständlich. Wann hilft die klassische Bettruhe aber wirklich? Wann unterstützt aktive Therapie die Genesung? Und warum braucht es manchmal eigentlich den künstlichen Tiefschlaf auf der Intensivstation? HOCH³ hat mit den Expert:innen am Krankenbett gesprochen. Text: Teresa Lackner-Pöschl, Sabine Monthaler-Hechenblaikner, Johannes Schwamberger Fotos: Gerhard Berger und Michaela Speckbacher Husten, Schnupfen, Fieber – bei einer Erkältung will man meistens nur eines: im Bett bleiben. Medikamente lindern zwar die Symptome, doch der Körper braucht trotzdem Ruhe. „Bei einer akuten Infektion wird das Immunsystem hochgefahren – Millionen Zellen werden gebildet, um Krankheitserreger zu bekämpfen“, erklärt Internistin Andrea Schroll. Medikamente können helfen, damit man sich besser fühlt, „aber der Infekt ist trotzdem noch da.“ Als verantwortliche Oberärztin der Station Infektiologie 1 an der Universitätsklinik für Innere Medizin II kennt sie die Bandbreite von Infektionskrankheiten und weiß, wie wichtig Schonung und Zeit zur Erholung auch bei den jährlichen „grippalen Infekten“ sind. „Wir sehen auffällig viele Patientinnen und Patienten, die großen Druck haben, schnell wieder zu arbeiten. Das ist meistens kontraproduktiv, weil sich Infekte dann verschlechtern und man ja auch nicht leistungsfähig ist“, betont sie. ACHTUNG HERZ! Die Gefahr der umgangssprachlichen „verschleppten Grippe“ gibt es nämlich durchaus: „Wer sich zu früh wieder belastet, riskiert eine Erschöpfung des Immunsystems, chronische Müdigkeit oder sogar eine Herzmuskelentzündung“, so Schroll. Im Falle einer THERAPIE: BETT Internistin Andrea Schroll, Oberärztin der Station Infektiologie 1. Eine zu frühe Belastung bei Infekten kann das Immunsystem erschöpfen und auch andere Folgen haben. IN DER RUHE LIEGT DIE (ABWEHR-)KRAFT
⟩⟩⟩ 17 UNSERE GESCHICHTEN Auf der Kinderintensivstation hat der Schlaf in der Therapie eine andere Bedeutung. Hier ist der künstliche Tiefschlaf kein Zustand der Erholung, sondern eine medizinisch gesteuerte Ausnahmesituation. Dabei geht es vor allem darum, den Körper mit Medikamenten ruhig zu stellen und schmerzfrei zu halten, um die künstliche Beatmung zu ermöglichen. „Wir sprechen hier von einer tiefen Analgosedierung bei beatmeten Patienten “, erklärt Uwe Klingkowski, Ärztlicher Leiter der Pädiatrischen Intensivstation PICU an der Kinderklinik Innsbruck. ENTLASTUNG FÜR DEN KÖRPER Der künstliche Tiefschlaf wird vor allem dann eingesetzt, wenn die Lunge oder das Herz versagen, etwa bei lebensbedrohlichen Erkrankungen, nach schweren Operationen oder bei SchädelHirn-Trauma. Dabei geht es oftmals darum, den Körper zu entlasten – immerhin macht allein die Atemarbeit bei kranken Kindern bis zu 25 % der Herzleistung aus. „Damit ein Beatmungsschlauch toleriert wird, muss der natürliche Husten- und Herzmuskelentzündung ist Ruhe und Schonung wörtlich zu nehmen. Belastet man sein Herz trotzdem zu stark, kann es zu einer dauerhaften Schädigung kommen. Sport hat in dem Fall für ein paar Monate Pause und ist erst nach einer kardiologischen Abklärung wieder zu empfehlen. RUHE, ABER MOBIL BLEIBEN Egal ob virale Erkrankungen wie das Eppstein-Barr-Virus, COVID-19 oder Influenza: Ruhe fördert die Genesung. „Wobei Ruhe nicht heißt, dass man die ganze Zeit im Bett liegen muss“, ergänzt Schroll. Zu wenig Bewegung über eine lange Zeit birgt auch Risiken, wie Thrombose, Abbau der Muskulatur oder auch depressive Verstimmungen. „Es gibt Studien in Bezug auf stationäre Patienten mit Lungenentzündung, die zeigen, dass sich eine frühe Mobilisierung positiv auf die Genesung auswirkt.“ Nicht nur Ruhe, sondern auch Bewegung ist für die Erholung wichtig, „natürlich immer angepasst an den Gesundheitszustand.“ GESUND SCHLAFEN? „Schlaf ist das A und O, mit oder ohne Infekt“, ist die Oberärztin überzeugt. „Viele unterschätzen, wie wichtig Schlaf für die Gesundheit ist“. Nämlich nicht nur für die Genesung im Krankheitsfall, sondern auch für die Gesundheit allgemein: „Zu wenig Schlaf ist ein Stressfaktor für den Körper, der sich auf Herz, Kreislauf und Psyche auswirken kann.“ Gut ausgeschlafen ist das Immunsystem jedenfalls besser für den nächsten Virenangriff gewappnet. RUHE!? Künstlicher Tiefschlaf auf der Intensivstation ist eine medizinisch gesteuerte Ausnahmesituation. SCHÜTZENDER TIEFSCHLAF
18 UNSERE GESCHICHTEN Würgereflex ausgeschaltet werden. Das geschieht durch eine Kombination aus Schmerzmitteln und Sedativa“, veranschaulicht Klingkowski. Der kindliche Körper wird dabei in eine tiefschlafähnliche Situation versetzt, in der er sich kaum mehr bewegt und der Atemantrieb reduziert wird. SO KURZ WIE MÖGLICH Der künstliche Tiefschlaf ist eine einschneidende Maßnahme, die vor allem bei langer Dauer auch Risiken birgt. Deshalb wird täglich geprüft, ob ein sogenanntes „Weaning“ – das kontrollierte Aufwachen und Wiedererlernen der Atemarbeit – möglich ist. „Wir versuchen, die Beatmungsdauer so kurz wie möglich zu halten“, betont der Intensivmediziner. Denn jedes Kind soll möglichst schnell wieder selbstständig atmen und zurückkehren zu einem natürlichen Schlaf, der nicht nur schützt, sondern auch heilt. Uwe Klingkowski ist Ärztlicher Leiter der Pädiatrischen Intensivstation PICU an der Kinderklinik Innsbruck. ⟩⟩⟩ Wir glauben an unsere Ärzt:innen. tirolersparkasse.at/aerzte
19 UNSERE GESCHICHTEN Physiotherapeut Stefan Nessizius betreut Patient:innen auf der Internistischen Intensivstation. Gerade auf Intensivstationen passiert Genesung aber nicht nur liegend im Krankenbett. Bewegung mit Intensivpatient:innen ist das Spezialgebiet von Physiotherapeut Stefan Nessizius, der gemeinsam mit einer Kollegin Patient:innen auf der Internistischen Intensivstation an der Innsbrucker Klinik betreut. Das Konzept der Früh-Rehabilitation umfasst das Zusammenspiel gezielter Bewegungs- und Ruhephasen. BEWEGUNG, DIE RUHE STIFTET Die wissenschaftliche Evidenz ist eindeutig: Beginnt die Rehabilitation frühzeitig – idealerweise innerhalb der ersten drei Tage – haben Patient:innen bessere Chancen auf einen positiven gesundheitlichen Verlauf und eine höhere Lebensqualität nach der Entlassung. „Der menschliche Körper braucht auch im künstlichen Tiefschlaf Bewegung“, erläutert Nessizius. „Bewegung nährt Knorpel und Gelenke, verhindert Muskelschwund und Gelenksteife.“ Den Körper in Bewegung zu halten, funktioniert auch passiv, die Physiotherapeut:innen führen die Bewegungen aus und bewegen beispielsweise Hände zur Schulter und zum Kopf, um die Gelenksfunktion und spätere Aktivität zu erhalten. Es hat sich gezeigt, dass diese Form der Frührehabilitation auch Delir entgegenwirken kann und dazu beiträgt, dass Patient:innen psychisch und physisch besser zurechtkommen und wieder zur Ruhe finden. „Wer traumatisiert und verwirrt ist, tut sich schwerer, in den Alltag zurückzufinden.“ DER WÄCHTER ÜBER DIE REGENERATION Für das Team um Nessizius ist die eigentliche Kunst der Therapie jedoch, Patient:innen nach einer Einheit wieder ausreichend Ruhe zu ermöglichen. Bewegung ist zwar essenziell, doch der Körper benötigt die Regeneration. Intensive medizinische Therapien, Pflege, Visiten, Ergotherapie und Logopädie fördern die funktionelle Verbesserung, zehren aber auch an den Ressourcen. Hier kommt die Ruhe als aktive Therapiekomponente ins Spiel. Der Physiotherapeut muss den richtigen Zeitpunkt und die richtige Dauer für die Belastung finden, gleichzeitig aber ein Übertraining vermeiden. Dafür arbeitet das Physio-Team mit einem Ampelsystem: Bewegung ist leicht möglich (grün), Vorsicht, Therapie nur reduziert oder unter erhöhter Wachsamkeit (gelb), strikte Ruhe (rot). Dann ist Bewegung aufgrund von Komplikationen untersagt. Die Therapeut:innen agieren gemeinsam mit der Intensivpflege also auch als „Wächter:innen der Ruhe“. Die Kombination aus gezielter Bewegung und geschützter Ruhe hat immer das Ziel, die Genesung im körperlichen Ausnahmezustand bestmöglich zu fördern - individuell und an jede Person angepasst. Den Körper in Bewegung zu halten, funktioniert auch passiv, die Physiotherapeutinnen führen die Bewegungen aus und bewegen beispielsweise Hände zur Schulter und zum Kopf, um die Gelenksfunktion und spätere Aktivität zu erhalten. DIE „RUHE-STÖRUNG“
20 UNSERE GESCHICHTEN S auer, mittelscharf und extra scharf – Nicole Jalits hat drei Sorten Zuckerl stets griffbereit. „Der intensive sensorische Reiz dieser Schärfe im Mund ist eine Methode zur Selbstregulation“, erklärt die Diplompflegerin. „Der starke Geschmack lenkt die Aufmerksamkeit auf den Körper, weg von belastenden Gedanken oder Gefühlen.“ Auch bei großer Anspannung oder selbstverletzendem Verhalten kann das einfache Zuckerl bei der Impulsregulation helfen. „Zwischen ärztlichen Visiten, Psychotherapie und Bewegungsprogrammen müssen unsere Patientinnen und Patienten viel verarbeiten“, führt Jalits weiter aus. „Unsere Aufgabe in der Pflege ist es, präsent zu sein und individuell zu unterstützen.“ NADELN FÜR DAS NERVENSYSTEM Die scharfen Zuckerl sind dabei nur eine von vielen Maßnahmen im Repertoire des 14-köpfigen Pflegeteams rund um Nicole Jalits. Kälte in Form von Cool Bags oder auch Aromapflege setzt auf körperliche Reize zur Selbstregulierung in psychischen Ausnahmezuständen. Regelmäßig kommt auch die NADA-Therapie zum Einsatz. Diese spezielle Form der Ohr-Akkupunktur kann bei Entzugserscheinungen helfen, das Nervensystem beruhigen und wird auch bei Stress- und Angstzuständen eingesetzt. Angststörungen, Depressionen und Suchterkrankungen mit körperlichem Entzug – das sind häufige Diagnosen, mit denen die Menschen zur stationären Behandlung auf die A2 kommen. Die meisten bleiben 2-3 Wochen, manche auch länger. Sich bei psychischen Erkrankungen Hilfe zu suchen, fällt vielen Menschen immer noch schwer: „Mir kommt vor, die jüngere Generation tut sich leichter, aber ich sage immer, die Psyche ist genauso Teil des Körpers. Mit einem gebrochenen Bein geht auch jeder automatisch ins Krankenhaus.“ VERTRAUEN UND STRUKTUR Die Tirolerin arbeitet bereits seit 2014 auf der Station, im Frühjahr 2024 hat sie die Leitung seitens der Pflege überText: Teresa Lackner-Pöschl | Fotos: Gerhard Berger Wer an Pflegepersonen im Krankenhaus denkt, hat oft Bilder von Verbandswechsel, Infusionen oder Körperpflege im Kopf. Wie pflegt man aber Menschen mit psychischen Erkrankungen? Nicole Jalits ist Leitende Diplompflegerin auf der Allgemeinpsychiatrischen Aufnahmestation A2 am Landeskrankenhaus Hall und hat der HOCH³ von ihrer Arbeit erzählt. ZUHÖREN, ZEIT UND SCHARFE ZUCKERL Der gute Austausch im interdisziplinären Team und die Gespräche mit Patient:innen stehen auf der A2 im Fokus. Nicole Jalits (i.d. Mitte) ist seit 2014 auf der Station im Einsatz.
21 UNSERE GESCHICHTEN nommen. Eine wiederkehrende Tagesstruktur und ein klarer Therapieplan bestimmen den Stationsablauf – erstellt in enger Abstimmung des Ärztlichen Teams mit Pflege, Psychologie, Ergo- und Physiotherapie. „Viele Betroffene hoffen, dass Medikamente die Lösung sind. Die eine Wunderpille gibt es aber leider nicht“, so Jalits. Medikamente können fixer Bestandteil der stationären Behandlung sein, aber „es geht vor allem in der Pflege um viel Struktur und darum, einen neuen Alltag zu finden.“ Auf der Station sind die Pflegefachkräfte dafür die zentralen Bezugspersonen. „Der Aufbau von Vertrauen ist die Grundlage für Fortschritte in der Therapie“, teilt Jalits ihre Erfahrungen. Dafür brauche es Zeit und viele Gespräche. KEINE TABUTHEMEN „Wir hören viel zu und greifen auch aktiv Themen im Gespräch auf. Es gibt bei uns keine Tabuthemen.“ Ich traue mir selbst nicht mehr. Ein Satz, den Nicole Jalits immer wieder von Patient:innen hört. Dann heißt es, im Team zu reagieren, da sein und sicherstellen, dass Menschen sich nicht selbst oder gar andere gefährden. Mit Patient:innen über die erlebten Traumata oder Suizidgedanken zu sprechen, ist fachlich wie emotional fordernd. Für Pflegekräfte auf psychiatrischen Stationen gehört der Einsatz von Deeskalationstechniken und Krisenintervention zu den zentralen Kompetenzen. Der enge persönliche Bezug erfordert umgekehrt auch eine gewisse Abgrenzung. „Für die eigene Gesundheit ist es wichtig, bei sich zu bleiben. Ich musste lernen, dass die Geschichten der Menschen auf der Station nicht meine Geschichten sind. Wir haben glückerweise ein tolles Team und können im guten Austausch viel miteinander verarbeiten.“ OFFENBLEIBEN Als große Herausforderung in ihrem Berufsalltag sieht es die erfahrene Pflegekraft, Patient:innen gegenüber offen zu bleiben und nicht abzustumpfen. Die Motivation dazu findet sie immer wieder in, manchmal überraschenden, Erfolgsgeschichten: „Vor Jahren hatte ich eine Patientin, bei der dachte ich mir nicht, dass sie es aus der Sucht herausschafft. Immer wieder kam sie auf unsere Station, nach der Entlassung ein Rückfall und ein paar Monate später war sie wieder da. Irgendwann kam sie nicht mehr und ich befürchtete, dass sie jetzt gestorben sei. Vor Kurzem, also Jahre später, hat mir jemand Grüße von der Patientin ausgerichtet. Sie lebt, hat einen Job und es geht ihr gut. Das hat mich wirklich sehr gefreut und mich wieder daran erinnert, dass jeder Mensch individuell ist und ich in meiner Arbeit eine offene und aufgeschlossene Haltung bewahre.“ Malen, Handwerken oder Puzzlen – ein breites Angebot Beschäftigung, Ablenkung und sozialer Interaktion unterstützen Therapeut:innen und Pflegepersonen auf der Allgemeinpsychiatrischen Aufnahmestation A2. Großzügiger Aufenthaltsraum, Terrasse und The- rapieräume: Patient:innen auf der Station halten sich viel in den Gemeinschaftsbereichen auf. ⟩⟩⟩ PFLEGE IN DER PSYCHIATRIE Die Ausbildung zur psychiatrischen Gesundheits- und Krankenpflege wird an der fh gesundheit in Form eines Akademischen Lehrgangs (3 Semester) oder eines CAS-Lehrgangs (2 Semester) aufbauend auf die Ausbildung zur Allgmeinen Gesundheits- und Krankenpflege angeboten. Alle Infos dazu auf www.fhg-tirol.ac.at
22 XXXXXXXXXXXX Seit 42 Jahren arbeitet Wolfgang Egger als Pfleger im Bereich Psychiatrie, die letzten 10 Jahre in einer Führungsposition als Bereichsleiter der Psychiatrie-Pflege in Innsbruck. Wie sich Vorurteile entwickelt haben, was man für diesen Beruf mitbringen sollte und was der Iron Man auf Hawaii eigentlich mit seinem Job zu tun hat, erzählt er HOCH³ im Gespräch.
23 IM GESPRÄCH SIE HABEN – BIS AUF DIE AUSBILDUNGSZEIT – IMMER ALS PFLEGER IN DER PSYCHIATRIE GEARBEITET. WIE HAT SICH DAS ENTWICKELT? Eigentlich durch Zufall. Ich war gelernter Fliesenleger und Ofensetzer, wollte dann in die Pflege. Im Bereich der Psychosomatik wurden Mitarbeiter:innen gesucht, also bin ich dort gelandet und auch geblieben. Der Fokus lag damals stark auf der Behandlung von Essstörungen. Diese Arbeit war sehr herausfordernd, aber auch sehr prägend für mich. Ab einem gewissen Punkt habe ich dann eine Führungsfunktion angestrebt und bin seit über 10 Jahren in der Organisation – was mir auch irrsinnig viel Freude macht. Ich gehe gerne in die Arbeit, wir sind ein tolles Team und können viel gemeinsam entwickeln. WAR DIE PSYCHIATRIE VOR 40 JAHREN EIN ARBEITSPLATZ WIE JEDER ANDERE ODER WAREN SIE MIT VORURTEILEN KONFRONTIERT? Die Reaktionen waren anfangs tatsächlich sehr unterschiedlich. Es gab einfach gesellschaftlich viel weniger Verständnis für Menschen mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen. Es hieß ‘ Reiß dich doch zamm‘. Glücklicherweise hat sich viel getan. Bei psychischen Krankheiten braucht man genauso Hilfe wie bei einem gebrochenen Fuß. Da hat auch die Arbeit der Krankenhäuser viel bewirkt. Es gab eine Öffnung, ambulante und tagesklinische Angebote wurden ausgebaut. Ich erinnere mich, als die erste Wohngemeinschaft für Menschen mit Essstörungen umgesetzt wurde – das war ein ganz neuer und erfolgreicher Ansatz. Auch die hausärztlichen Praxen haben dazu beigetragen, Vorurteile abzubauen. Ich sehe eine sehr positive Entwicklung, Betroffene suchen und bekommen heute leichter Hilfe. WAS UNTERSCHEIDET PFLEGEARBEIT IN DER PSYCHIATRIE VOM SOMATISCHEN BEREICH AUS IHRER SICHT? Ein großer Unterschied ist vielleicht, dass man nicht nach Schema arbeiten kann, wie zum Beispiel nach einer Hüft-OP. Natürlich gibt es in der Psychiatrie auch Leitfäden auf wissenschaftlicher Basis, die Krankheitsbilder sind aber individueller. Entsprechend müssen auch die Therapiekonzepte individuell entwickelt werden. Auf einer Unfallstation braucht es Wundversorgungskompetenz, bei uns sind Fähigkeiten in Gesprächsführung und Krisenintervention sehr wichtig. Der Fokus liegt vorrangig auf der Psyche, aber auch auf dem Körper. Dafür braucht es viel Empathie, Geduld, Zeit für Gespräche, und man muss gut zuhören und beobachten können. Aber egal welche Station oder Berufsgruppe – wir haben alle das Ziel, Patientinnen und Patienten bestmöglich zu helfen. WELCHE HERAUSFORDERUNGEN GIBT ES IN IHREM BERUF? Wir arbeiten mit Menschen in psychischen Ausnahmezuständen. In so existenziellen Krisen können auch Gefährdungssituationen entstehen. Da geht es dann um den Schutz der Betroffenen, aber auch um die Sicherheit des Personals. Ich habe Situationen erlebt – spucken, kratzen, beißen, schlagen – in denen Kolleginnen oder Kollegen verletzt wurden. Das ist aber Gott sei Dank selten. Wenn es medizinisch notwendig ist, haben wir den so genannten Unterbringungsbereich und für die Versorgung dort gibt es strenge Vorschriften und Gesetze zum Schutz der Gesundheit aller Beteiligten. Als Herausforderung im Beruf sehe ich auch die eigene Psychohygiene. In der Pflege geht es bei uns viel um Beziehungsaufbau und Vertrauen. Das ist natürlich sehr persönlich, da braucht es einen guten Ausgleich. WO FINDEN SIE DIESEN AUSGLEICH? Definitiv im Sport, ich habe schon als Kind Sport gemacht. Radfahren, Laufen, Schwimmen – ich bin dann beim Triathlon gelandet und engagiere mich auch in der Jugendarbeit in einem Verein. Ich war zweimal bei Iron Man auf Hawaii. Da habe ich viel gelernt, was ich auch im Job brauchen kann: gute Vorbereitung, Durchhaltevermögen, Energie einteilen. Seit 11 Jahren organisiere ich auch die Teilnahme der tirol kliniken beim Firmenlauf – da geht es viel um Gemeinschaft und das Gesellschaftliche und natürlich darum, etwas zu erreichen, worauf man stolz sein kann. Als Ausgleich empfinde ich übrigens auch gute Teamgespräche. Ein guter Austausch beim Kaffee, das sind für mich Ruhepole im manchmal stressigen Arbeitsalltag. IM GESPRÄCH Text: Teresa Lackner-Pöschl | Foto: Madeleine Gabl
24 PBachelor für Berufsangehörige ■ Augenoptikermeister:innen ■ Gebärdensprachdolmetscher:innen ■ Gehobener Dienst ■ MTD und Hebamme ■ Pflegefachassistenz ■ Pflegeassistsenz PMaster-Programme ■ Applied Clinical Embryology ■ Ergotherapie und Handlungswissenschaft ■ Ernährungskommunikation ■ Handlungswissenschaft ■ Klinische Diaetologie ■ Radiological Technologies neu PCAS-Lehrgänge ■ Advanced Science Optometry ■ Applied Clinical Embryology ■ Gesunde und nachhaltige Ernährung ■ Moderne Verfahren in der Optometrie PAkademische Lehrgänge ■ Cancer Nursing ■ OP-Pflege ■ Psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflege ■ Wundmanagement sowie Kontinenz- und Stomaversorgung neu neu neu fh gesundheit – wir bilden die zukunft Programm 2026/27 Die fh gesundheit bietet Ihnen Weiterbildungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten mit international anerkannten akademischen Abschlüssen. www.fhg-tirol.ac.at Fort- und Weiterbildungen Management, Führung und Recht • Laterales Führen - wenn disziplinäre Möglichkeiten fehlen • Gesetzliche Neuerungen Allgemeine Fortbildungen • Nachhaltigkeits-Botschafter:in • Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) für Mitarbeiter:innen des LKH Innsbruck Berufsgruppenspezi sche Fort- und Weiterbildungen • Ausbildung zum/zur Mentor:in für Hebammen und medizinisch-therapeutisch-diagnostische Gesundheitsberufe (MTD-Gesundheitsberufe) • Fußreflexzonenmassage - Grundkurs azw:academy Buchen Sie Ihre Fortbildung schnell und fexibel über www.azw-academy.ac.at Weiterbildungen für Gesundheits- und Krankenpfleger:innen Basales und mittleres Pflegemanagement Breast Care Nurse Case und Care Management Demenz Nurse Diabetesberatung Forensic Nursing Herbalogie Herzinsuffizienzberatung Hygienemanagement im Gesundheitswesen Pain Nurse Parkinson Nurse Pflege bei endoskopischen Eingriffen Praxisanleitung Rheumaberatung Wundmanagement Karriere durch Bildung Mit unseren umfassenden Weiterbildungsprogrammen heben Sie Ihre pflegerischen Kompetenzen auf ein neues Level. Entdecken Sie Ihre Spezialisierungsmöglichkeiten und gestalten Sie Ihre berufliche Zukunft. Anmeldung und Information Telefon +43 512 5322-75207 sekretariat.sabwb@azw.ac.at Weiterbildungen für Pflegeassistenz Pflege bei Demenz Pflege bei psychiatrischen Erkrankungen Wir bilden Gesundheit www.azw.ac.at Jetzt anmelden! fh gesundheit wir bilden die zukunft
XXXXXXXXX 25 UN- SERE GESCHICHTEN GREEN WALL #WIRSINDTIROLKLINIKEN NACHHALTIGKEIT AUF EINEN BLICK Sie haben nachhaltige Ideen, Anregungen oder Feedback? Schreiben Sie uns gerne an nachhaltigkeit@tirol-kliniken.at GREEN WALL AUSGEZEICHNET UND VERNETZT GUT VERNETZT Am 19. November waren die Teilnehmer:innen des Lehrgangs „Klima-Manager:innen in stationären Gesundheitseinrichtungen“ der Gesundheit Österreich GmbH zu Besuch an der Innsbrucker Klinik. Im Fokus standen die Themen Energie, Entsorgung und Mobilität. 10 JAHRE ENERGIEMANAGEMENT Alles Gute zum Geburtstag heißt es heuer beim tirol kliniken-Energiemanagement: Bereits seit zehn Jahren stellen sich die internen Expert:innen regelmäßig einer externen Überprüfung nach ISO 50001. Im November 2025 wurde das letzte Audit erfolgreich absolviert. Die Ziele des Energiemanagements: Verbesserung der Gesamtenergieeffizienz, Optimierung des Stromverbrauchs und Verringerung der Treibhausgasemissionen. KLIMAAWARD FÜR ZUBAU HOCHZIRL Green & Healing Architecture: Das sind die Schlagworte für den Zubau der Neurologie am Standort in Hochzirl. Eine nachhaltige Bauweise und eine genesungsfördernde Architektur wurden erfolgreich geplant und umgesetzt. Gut ein Jahr nach Inbetriebnahme wurde das Bauprojekt jetzt mit dem Best Practice Award für „Klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen“ seitens Bund und Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) ausgezeichnet. Herzlichen Glückwunsch! LABORE AUSGEZEICHNET Die Arbeitsgemeinschaft „My Green Lab“ hat es sich zum Ziel gemacht, Labore in den tirol kliniken dabei zu unterstützen, sich nachhaltig zu entwickeln. Nach einer Bestandsaufnahme wurden Verbesserungsmaßnahmen wie Wiederverwendung von Transport- und Verpackungsmaterial, Einsatz von Chemikalien oder auch beim Energieverbrauch umgesetzt. Ende November wurden folgende Labore folgender Bereiche mit Zertifikaten der NGO „my green lab“ ausgezeichnet: Innere Medizin II (Rheuma und Infekt), Biochemie (FKK), Kinderklinik, LKH Hall, Krankenhaus Natters, Innpath, fh gesundheit. Eine Fortführung der Initiative ist geplant.
HOCH3AKTIV 26 ¡Felicidades por la Nostrifikation! hieß es bei der Feier Ende September an der fh gesundheit: Vor zwei Jahren haben kolum bianische Pflegekräfte die mutige Entscheidung getroffen, ihren Lebensmittelpunkt nach Tirol zu verlegen. 24 Pflegekräfte halten jetzt ihre Nostrifikation zum/zur DGKP mit Berufsberechtigung in Österreich in Händen und arbeiten an den Standorten der tirol kliniken und im BKH Schwaz. Zeitgleich absolvierten übrigens auch Mitarbeiter:innen den Lehrgang „Kultursensible Führung“ – 15 Absolvent:innen feierten Mitte Oktober den erfolgreichen Abschluss. Herzlichen Glückwunsch! Vier Standorte, über 40 Kilometer und ein Ziel: Teamgeist erleben. Rund 20 laufbegeisterte Kolleg:innen erkundeten die Trails zwischen Hall, Innsbruck, Natters und Hochzirl. Der #tirolkliniken RUN steht für mehr als Bewegung – er verbindet Menschen, schafft Austausch und stärkt Zusammenhalt. Danke an alle, die mitgelaufen sind, und an das Organisationsteam für dieses sportliche Highlight! GEMEINSAM AUF DER STRECKE DER 1. RUN DER TIROL KLINIKEN INTERNATIONALE PFLEGE Am 6. November fand der 10. Praxistag Demenz an der UMIT TIROL in Hall statt. Rund 300 Betroffene, Angehörige, Interessierte und Mitwirkende nutzten die Gelegenheit: In Vorträgen, Workshops und persönlichen Beratungsgesprächen wurden praxisnahe Ansätze vorgestellt, wie Menschen mit Demenz im Alltag gut begleitet werden können. Weitere Schwerpunkte lagen auf den Bereichen Recht, Vorsorge, (Selbst-)Versorgung, Betreuung, (Selbst-)Fürsorge, Begleitung und Kommunikation. „Der Praxistag schafft Raum für Begegnung, Dialog und praktische Information“, freut sich Beate Czegka, Koordinatorin der Initiative Demenz braucht Kompetenz der tirol kliniken, über den großen Erfolg der Veranstaltung. PRAXISTAG DEMENZ HOCH3AKTIV MENSCHEN.LEISTUNGEN.VISIONEN
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