HOCH3 #40 - Dezember 2025

12 UNSERE GESCHICHTEN VIELE WEGE FÜHREN ZUM GLÜCK Das Wissen um den hohen Wert von Muttermilch kann auch Druck erzeugen. „Viele Mütter möchten die beste Nahrung für ihr Kind – und wenn Stillen nicht klappt, kann das Stress und Verzweiflung auslösen“, erzählt Stillberaterin Sabine Mungenast von ihren Erfahrungen. In solchen Fällen begleitet das Team Mutter und Kind möglichst einfühlsam auf ihrem persönlichen Weg. „Und wenn es mit dem Stillen partout nicht hinhaut, versuche ich den Frauen, den Druck zu nehmen“, so Mungenast. Manche Frauen entscheiden sich bewusst gegen das Stillen. An den tirol kliniken steht der Wunsch der Mutter an oberster Stelle. Einfühlsamkeit, Respekt und Unterstützung prägen den Umgang mit jeder individuellen Entscheidung. Ob Stillen, Abpumpen oder Flaschennahrung – das Team begleitet Mütter auf ihrem Weg, ohne zu werten. Aus 1830 Gramm wurden wenige Wochen nach der Geburt schon 2200. Emil schafft selbstständig schon kleine Mengen, aber Ulrike muss immer noch abpumpen. Sie nimmt die Mühe weiter auf sich und ist zuversichtlich, dass es in ein paar Wochen nicht mehr notwendig sein wird. Ihr Partner hat die beiden von Anfang an unterstützt, so gut er kann. „Für uns als Familie war es ein Weg voller kleiner Schritte“, sagt sie. „Aber jeder Tropfen war es wert und dass Emil jetzt selbst trinkt, ist für mich das größte Geschenk.“  ⟩⟩⟩ EMPFEHLUNGEN DER WHO „Die Weltgesundheitsorganisation sieht Stillen als entscheidenden Grundstein für die Gesundheit von Mutter und Kind“, weiß Alexander Höller, Leitender Diätologe am LKH Innsbruck. Die WHO empfiehlt, Säuglinge in den ersten sechs Lebensmonaten ausschließlich zu stillen, da Muttermilch alle notwendigen Nährstoffe in optimaler Zusammensetzung liefert und das Immunsystem stärkt. Darüber hinaus schützt sie vor Infektionen, Allergien und chronischen Erkrankungen wie Diabetes. Nach dieser Phase sollte ergänzende Beikost eingeführt werden, während das Stillen idealerweise bis zum zweiten Lebensjahr fortgesetzt wird. Diese Empfehlung basiert auf umfassenden Studien. Das LKH Hall wurde im Oktober erneut mit der WHO/UNICEF-Zertifizierung „Babyfreundliches Krankenhaus“ ausgezeichnet. Das Zertifikat bestätigt unter anderem die hohe Stillkompetenz und den Fokus auf Bindung und Nähe zwischen Eltern und Kind: Auf Hautkontakt direkt nach der Geburt, RoomingIn und individuelle Stillberatung/ Stillbegleitung legt das Team am LKH Hall großen Wert. Volksmusik und mehr. Das neue #1 Radio für Österreich. Über UKW-Frequenzen, DAB+, Internetradio, Webstreams, App, Alexa & Co zu empfangen. www.vm1.at LKH Hall als Babyfreundliches Krankenhaus rezertifiziert: Manuela Motschnig (Leitende Hebamme) (li.) und Karin Millner (Leitende Diplompflegerin der Geburtshilfe)

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