HOCH3 #40 - Dezember 2025

16 UNSERE GESCHICHTEN Im Bett bleiben und sich schonen ist für viele im Krankheitsfall selbstverständlich. Wann hilft die klassische Bettruhe aber wirklich? Wann unterstützt aktive Therapie die Genesung? Und warum braucht es manchmal eigentlich den künstlichen Tiefschlaf auf der Intensivstation? HOCH³ hat mit den Expert:innen am Krankenbett gesprochen. Text: Teresa Lackner-Pöschl, Sabine Monthaler-Hechenblaikner, Johannes Schwamberger Fotos: Gerhard Berger und Michaela Speckbacher Husten, Schnupfen, Fieber – bei einer Erkältung will man meistens nur eines: im Bett bleiben. Medikamente lindern zwar die Symptome, doch der Körper braucht trotzdem Ruhe. „Bei einer akuten Infektion wird das Immunsystem hochgefahren – Millionen Zellen werden gebildet, um Krankheitserreger zu bekämpfen“, erklärt Internistin Andrea Schroll. Medikamente können helfen, damit man sich besser fühlt, „aber der Infekt ist trotzdem noch da.“ Als verantwortliche Oberärztin der Station Infektiologie 1 an der Universitätsklinik für Innere Medizin II kennt sie die Bandbreite von Infektionskrankheiten und weiß, wie wichtig Schonung und Zeit zur Erholung auch bei den jährlichen „grippalen Infekten“ sind. „Wir sehen auffällig viele Patientinnen und Patienten, die großen Druck haben, schnell wieder zu arbeiten. Das ist meistens kontraproduktiv, weil sich Infekte dann verschlechtern und man ja auch nicht leistungsfähig ist“, betont sie. ACHTUNG HERZ! Die Gefahr der umgangssprachlichen „verschleppten Grippe“ gibt es nämlich durchaus: „Wer sich zu früh wieder belastet, riskiert eine Erschöpfung des Immunsystems, chronische Müdigkeit oder sogar eine Herzmuskelentzündung“, so Schroll. Im Falle einer THERAPIE: BETT Internistin Andrea Schroll, Oberärztin der Station Infektiologie 1. Eine zu frühe Belastung bei Infekten kann das Immunsystem erschöpfen und auch andere Folgen haben. IN DER RUHE LIEGT DIE (ABWEHR-)KRAFT

RkJQdWJsaXNoZXIy MjYxMDA3