Geschichte

Eine lange und wechselvolle Geschichte liegt hinter jenen Institutionen, die heute einerseits als Landeskrankenhaus Innsbruck für die medizinische Versorgung aller Tiroler (und teilweise der Südtiroler und Vorarlberger) zur Verfügung steht und die andererseits als Universitätsklinik zur Ausbildung von Ärzten und zur Weiterentwicklung der medizinischen Forschung in Österreich und international einen wichtigen Beitrag liefert.

Die schon seit mehreren Jahrhunderten bestehende institutionelle medizinische Versorgung in Innsbruck wurde im Jahre 1888 mit dem "Neuen Stadtspital" in ihrer Bedeutung bestätigt und neu geordnet: Vorausblickende Stadtväter bestimmten für diesen Zweck gegenüber der Universität ein großes Areal, mit dem bis heute ohne nennenswerte Flächenausweitungen das Auslangen gefunden werden konnte. Sechzig Jahre später, 1948, fing dieser Gebäudekomplex in den Besitz des Landes Tirol über und wurde zum "Allgemeinen öffentlichen Landeskrankenhaus". Die nächste einschneidende Veränderung war dann 1991 die Übertragung der Agenden der mittlerweile vier Landeskrankenhäuser an eine neugegründete privatrechtliche Gesellschaft, die "TILAK GmbH", ab 2015 "Tirol Kliniken GmbH", die seither den Eigentümern Land Tirol, Stadt Innsbruck und den Sprengelgemeinden für die Beobachtung des Unternehmenszweckes und die Führung nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten verantwortlich ist.

Die Entwicklung des Innsbrucker Stadtspitals - das erste entstand im frühen 14. Jahrhundert - ist von der 1669 gegründeten Universität Innsbruck, die von Anfang an mit einer Medizinischen Fakultät ausgestattet war, nicht zu trennen. Im Jahre 1733 erhielt diese den ersten Lehrstuhl für Chirurgie in Österreich. Bis zur Errichtung eines Krankenhauses mit Operationsräumen und Behandlungsstätten für einen Unterricht am Bett vergingen jedoch nochmals 100 Jahre. Operative Eingriffe wurden damals nämlich vielfach noch in den Wohnungen der Kranken durchgeführt. 1742 verpflichtete die Maria-Theresianische Reform die Professoren zur Übernahme der ärztlichen Betreuung des Stadtspitals. Nach zwei Schließungen wurde schließlich die III. Medizinische Fakultät im Jahr 1869 per kaiserlichem Dekret errichtet, sie umfasste bereits zehn Vorlesungsgegenstände. Heute bestehen 38 Universitätskliniken und sechs Landesinstitute.

Die Fortschritte in der Medizin in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts machten einen Neubau erforderlich. Zwischen 1885 und 1887 wurden die ersten vier Pavillons für die klinischen Fächer des "Neuen Stadtspitals" (Verwaltungsgebäude, Frauenklinik, Chirurgie und Hautklinik) errichtet, von denen die Hautklinik erst vor kurzem innen und außen komplett saniert wurde. Im Jahr 1922 übernahm das Land Tirol die Verwaltung des Spitalareals, aber erst 1948 fing auch der Gebäudekomplex in den Besitz des Landes über. 

Nach und nach füllte sich das 90.000 m² große Gelände mit weiteren Gebäuden, und diese Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen. Um den zentral gelegenen und damit für die Bevölkerung sehr komfortablen Standort beibehalten zu können, war es in der jüngeren Zeit erforderlich, den kleinstädtischen Charakter zugunsten von höheren und gut durchorganisierten Bauten aufzugeben. Die Gebäude der Klinik Innsbruck umfassen heute 885.000 m³ umbauten Raum. Jede Zeit und jede organisatorische Veränderung hat unserer Klinik ihren Stempel aufgedrückt: Neben Neubauten hat sich die Tirol Kliniken GmbH vor allem auch zahlreiche mit organisatorischen Verbesserungen verbundene Sanierungen bestehender alter Gebäude zur Aufgabe gemacht. Diese sind für Außenstehende vielleicht weniger bemerkenswert, für die darin Arbeitenden und ihre Patienten bringen sie jedoch entscheidende Verbesserungen bei Arbeitsbedingungen, Behandlungsqualität und Unterbringung.