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Klinik Innsbruck bietet einzigartige Möglichkeiten für Eltern-Kind-Bindung nach der Geburt

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Klinik Innsbruck bietet einzigartige Möglichkeiten für Eltern-Kind-Bindung nach der Geburt

06.04.2022
1.000 Geburten pro Jahr werden an der Univ.-Klinik Innsbruck per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht. Im letzten Jahr fanden auf der Neonatologischen Intensivstation knappe 470 Aufnahmen statt. Im Gegensatz zu einer natürlichen Termingeburt ist in diesen Fällen meist keine durchgehende, ungestörte Zweisamkeit direkt nach der Geburt möglich, da entweder Mutter und / oder Kind noch engmaschig überwacht werden müssen. An der Innsbrucker Klinik versucht man mit der Schaffung idealer räumlicher Bedingungen, eine durchgehende Nähe der Eltern (vor allem der Mutter) mit ihrem Neugeborenen trotzdem zu ermöglichen.

Bonding-Zimmer auf Mutter-Kind-Station nach Kaiserschnitt

Erstmalig in Österreich schafft die Mutter-Kind-Station der Univ.-Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe die Möglichkeit auch nach einer Kaiserschnittgeburt in geschützter Privatsphäre mit dem Baby die ersten Stunden zu verbringen und trotzdem nicht auf die Überwachung der Vitalfunktionen von Mutter und Kind nach einer Operation verzichten zu müssen. Eine eigene Pflegekraft ist für dieses Bonding-Zimmer verantwortlich. Nach einem Kaiserschnitt wurden die Frauen bisher häufig in den Kreißsaal oder in einen Aufwachbereich verlegt, wo keine ungestörte Zeit mit dem Neugeborenen und dem Vater möglich war. Im Familien-Bonding-Zimmer ist dieselbe postoperative Überwachung wie in einem Aufwachraum gegeben. „Wenn möglich wird jedoch von der Pflegeperson sichergestellt, dass Mutter und Kind diese wichtige Phase nach der Geburt ungestört miteinander genießen können“, erklärt Aurelia Föger, Leitende Stationshebamme und Initiatorin des Projekts.

Bonding (der Start der emotionalen Beziehung zwischen Eltern und Kind) stand auch beim Projekt der neu geschaffenen Eltern-Kind-Zimmer auf der Frühgeburtenstation der Innsbrucker Kinderklinik im Zentrum:

Eltern-Kind-Zimmer bei Frühgeburten

Seit 28.2.2022 wurden auf der Station der Neonatologie (Frühgeborenenstation) zwei neue Eltern-Kind-Räume eröffnet. Mit dieser baulichen Gestaltung wurden mehrerer Vorteile auf einen Schlag geschaffen. In den bereits bestehenden Räumen gibt es nun auch mehr Platz für die Eltern und ihre Babys, da nur mehr vier statt sechs Inkubatoren oder Wärmebettchen im Zimmer stehen. Die neu entstandenen Räume lassen Ruhe und Privatsphäre für die Bezugsperson und das Baby zu und bieten zugleich jede nötige Überwachung, die Frühgeborene brauchen.  Emanuel Schmuck, Leiter des Projekts seitens des baulichen Infrastrukturmanagements, erklärt: „Es wurde bewusst auf eine Einrichtung geachtet, die eher an ein Schlafzimmer als ein Krankenhaus erinnert, um so viel Normalität wie möglich zu schaffen. Die Eltern sollen sich nicht als Patienten fühlen und die Zeit entspannt mit ihrem Baby verbringen zu können. „Dennoch ist das Pflegepersonal immer in Rufweite, sollte es zu Unsicherheiten oder sogar einem Notfall kommen“, versichert Ursula Kiechl-Kohlendorfer, Klinikdirektorin der Pädiatrie II (Neonatologie) Innsbruck.

Bei den Entscheidungen der räumlichen Umbauten war das Personal der Station eingebunden, damit die Bedürfnisse aller Beteiligten und tägliche Wege so gut wie möglich berücksichtigt werden konnten. „Das Feedback der Eltern, die diese Räume bereits nutzen konnten, ist durchwegs sehr positiv. Wir freuen uns, den Familien, trotz schwierigerem Start ins Leben, ein gewisses Maß an geschützter Privatsphäre geben zu können“, so Kiechl-Kohlendorfer.

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