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Endometriose-Aufklärung in Schulen

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Endometriose-Aufklärung in Schulen

27.04.2023
Schmerzen während der Menstruation sind für viele Frauen "normal". Dass Unterleibsschmerzen bei jeder achten Frau in Zusammenhang mit Endometriose stehen, wissen viele allerdings nicht. Ein Projekt der Gynäkologie und Geburtshilfe am LKH Hall setzt jetzt auf Aufklärung in Schulen und startet eine Umfrage zum Thema Frauengesundheit. Vorgestern fiel der Startschuss bei einer Auftaktveranstaltung in Innsbruck.

„Im Schnitt dauert es immer noch zehn Jahre, bis Betroffene die Diagnose Endometriose erhalten“, weiß Peter Widschwendter, Primar der Gynäkologie und Geburtshilfe am LKH Hall. Er betont: „Uns ist es ein Anliegen, Bewusstsein für diese Erkrankung, ihre Symptome und ihre Folgen zu schaffen. Die richtige und rechtzeitige Behandlung verbessert nicht nur die Lebensqualität, sondern kann auch die Lebens- und Familienplanung beeinflussen“. Neben starken Schmerzen während der Regelblutung kann Endometriose – also Verwachsungen im Unterleib durch Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt – auch zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen. In manchen Fällen erschwert es die Erfüllung des Kinderwunsches, im Extremfall können auch weitere Organe durch die Verwachsungen in ihrer Funktion beeinträchtigt werden. Auch chronische Unterleibsschmerzen unabhängig vom Zyklus können Folge einer Endometriose-Erkrankung sein.

Fühl dich wieder super!

Mit der Plakatkampagne „Fühl dich wieder super“ zu Beschwerden während der Menstruation wird nun in fast allen Tiroler Schulen auf das Thema aufmerksam gemacht, unterstützt von Landesschulärztin Claudia Mark. Bei der Auftaktveranstaltung am 25. April in Innsbruck traten die Projektverantwortlichen rund um Peter Widschwendter direkt in Kontakt mit Schülerinnen aus verschiedenen Schulen und stellten die Kampagne vor. Im Zentrum des Projekts steht ein Fragebogen, der mittels QR-Code auf den Plakaten und Social-Media-Kanälen verbreitet wird. Ziel ist es, den Wissensstand junger Menschen (zwischen 15 und 30 Jahren) zum Thema Endometriose zu erheben und zu erfahren, wie und wo sich Jugendliche informieren. Die Ergebnisse dieser Umfrage dienen als Basis für die Erarbeitung von Aufklärungsvideos und weiterer Informationen zur Aufklärung junger Menschen, in Zusammenarbeit mit der Leopold Franzens Universität. Das Land Tirol fördert das Projekt, Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele betonte gestern in ihrer Video-Grußbotschaft die Wichtigkeit des Themas.

Endometriose Zentrum Hall – endo8

Das zertifizierte Endometriose Zentrum am LKH Hall bietet umfassende Beratung und Behandlung für Betroffene an. Das „endo8“-Programm steht für die interdisziplinäre Zusammenarbeit von acht Fachbereichen, die gemeinsam für ihre Patientinnen da sind: Gynäkologie, Schmerztherapie, Klinische Psychologie, Sozialdienst und Rehabilitation, Physikalische Medizin, Ernährungsmedizin, operative Partner:innen, Radiologie. Individuelle Betreuung und ein angepasster Behandlungsplan stehen im Fokus. Unsere Expert:innen stehen Ihnen in der Endometriose-Sprechstunde nach telefonischer Terminvereinbarung gerne zur Verfügung: ​Montag bis Freitag von 08.00-16.00 Uhr unter +43 (0) 50 504-36300.

Fotos:

1. Gruppenfoto: Primar Peter Widschwendter mit Gina Plattner und Julius Rasp von der Landesschüler:innenvertretung Tirol bei der Auftaktveranstaltung zum Projekt am 25. April 2023. (dyno digital).

2. Dr. Widschwendter spricht: Aufklärung zum Thema Endometriose steht im Zentrum des Projekts. (dyno digital).

3. Kamera im Vordergrund: Thematisiert wurde im Rahmen der Veranstaltung auch die Informationsbeschaffung zu Gesundheitsthemen - Stichwort "fact or fake". (dyno digital).

5. Das Poster zur Kampagne: "Fühl dich wieder super!". (tirol kliniken).

6. Porträt: Univ.-Prof. DDr. Peter Widschwendter am LKH Hall. (Gerhard Berger).

Hall, 27.04.2023

 

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