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Erster Kunstherz-Patient in Österreich wurde erfolgreich transplantiert

Erster Kunstherz-Patient in Österreich wurde erfolgreich transplantiert

03.09.2015
Nach 303 Tagen erhielt der 55-jährige Patient, dem im September 2014 an der Innsbrucker Univ.-Klinik für Herzchirurgie erstmalig ein kommerziell erhältliches Kunstherz implantiert wurde, ein neues Herz und eine neue Niere.

Im Herbst 2014 wurde an der Innsbrucker Klinik erstmalig ein „Total Artificial Heart" eingesetzt. Im Gegensatz zu anderen Herzunterstützungs-Systemen, die das vorhandene Herz entlasten, ist in diesem Fall das erkrankte Herz komplett entfernt und durch das Kunstherz ersetzt worden. Zu diesem Zeitpunkt war der Eingriff die einzige Überlebenschance für den Patienten. Ein anderes System konnte nicht eingesetzt werden und eine Transplantation war damals aufgrund von Begleiterkrankungen nicht möglich. Dank des „Total Artificial Heart" konnte der Patient seine Begleiterkrankungen auskurieren, relativ unabhängig mobil sein und die Wartezeit auf ein Spenderorgan überbrücken.

Transplantation erfolgreich

Im Juli 2015 wurde das Kunstherz in einer 22-stündigen Operation von einem Team aus Herzchirurgie, Transplantationschirurgie und Kardioanästhesie entfernt und ein Spenderherz sowie eine neue Niere erfolgreich transplantiert. „Der extrem aufwändige Eingriff lief in mehreren Etappen ab. Zuerst wurde über einige Stunden das Kunstherz freipräpariert und explantiert, danach das Herz und schließlich die Niere transplantiert", so der behandelnde Herzchirurg Herwig Antretter. Für alle Beteiligten eine außergewöhnlich komplexe Operation, die nur durch perfekte Zusammenarbeit von Herzchirurgie, Transplantationschirurgie, Anästhesie und Intensivmedizin möglich ist.

„Dem Patienten geht es nun, nach siebenwöchigem Aufenthalt auf der Transplantationschirurgischen Intensivstation, den Umständen entsprechend gut. Er wird derzeit in der Observationsstation mobilisiert und erholt sich sukzessive vom aufwändigen Eingriff", schildert Stephan Eschertzhuber, Anästhesist und Leiter der Transplantationschirurgischen Intensivstation.

Foto 1: Ausbau der künstlichen Pumpe vor der Transplantation

Foto 2: Übersichtsaufnahme während OP

Foto 3: Antretter und Höfer während OP

Bildnachweis: tirol kliniken / Eschertzhuber (honorarfrei)

 

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