News

Erste Hilfe beim Notfall unter Wasser

Erste Hilfe beim Notfall unter Wasser

17.05.2018
Mit steigender Beliebtheit des Tauchsports, steigt leider auch die Zahl der Tauchunfälle in Tirol an. Im letzten Jahr ereigneten sich allein am Achensee ca. ein Dutzend schwerer Tauchunfälle. Die Folgen: Heftige Gelenkschmerzen, mitunter bleibenden Lähmungen, Schlaganfälle bis hin zu tödlichen Zwischenfällen. Um hier entgegen zu wirken, finanzieren die tirol kliniken gemeinsam mit dem BKH Schwaz eine Station mit Notfallausrüstung am Achensee. Außerdem wird das Schulungsangebot ausgeweitet.

„Was Ersthelfer nach einem Zwischenfall beim Tauchen machen können ist relativ einfach und höchst effektiv", erklärt der Tauchmediziner Frank Hartig, „aber man muss das Material rasch am Unfallort zur Verfügung haben und wissen wie man es einsetzt. Noch wichtiger sind präventive Strategien, um die häufigsten Ursachen wie Panikaufstiege, Notaufstiege, Atemregler-Vereisungen, Selbstüberschätzung und Überanstrengung zu vermeiden."

Wichtigster Inhalt des Notfallschranks, der direkt am See auf dem Campingplatz Schwarzenau aufgestellt wird, ist Sauerstoff. Dazu kommen ein Notfallhandy sowie ein halbautomatischer Defibrillator, der auch von Laien bedient werden kann. „Gerade der Defibrillator ist ein Mehrwert für den gesamten Campingplatz", freut sich der Bürgermeister von Eben, Josef Hausberger, der auch Obmann der Weggemeinschaft Seeuferstraße ist. „Deshalb geht mein Dank an die tirol kliniken und den Gemeindeverband. Dieses Plus an Sicherheit ist gerade für die Sommermonate, wenn hier wirklich viel los ist, sehr zu begrüßen."

„Die Ausrüstung ist aber nur ein Teil des Gesamtpakets", betont Margit Holzhammer, Geschäftsführerin des BKH Schwaz, das für die Region zuständig ist. „Gemeinsam mit Frank Hartig haben wir bereits Schulungen im Haus durchgeführt, wie Tauchunfälle einzuschätzen sind, welche Sofortmaßnahmen gesetzt werden müssen und wann ein Transfer in ein Zentrum wie Innsbruck oder zur Druckkammer in Murnau nötig ist."

Hartig, selbst aktiver Taucher, hofft damit, die Folgen von schweren Tauchunfällen verringern zu können. In den Schulungen möchte er neben der Ersten Hilfe auch über präventive Strategien beim Tauchen aufklären. Er steht als Mediziner selbst ehrenamtlich bei Notfällen telefonisch zur Verfügung. Bei der Notfallausrüstung werden auch Handlungsanweisungen und wichtige Telefonnummern plakatiert.

Fotos (tirol kliniken/Ainetter): https://we.tl/zU8ioomvWW  

Tauch4: Frank Hartig, Margit Holzhammer, Josef Hausberger (vlnr.)

Zum Archiv