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Beim Wachsen zusehen

Beim Wachsen zusehen


Im Kinderwunschzentrum der Innsbrucker Klinik ist kürzlich ein Embryoskop in Betrieb gegangen. Das Gerät macht Zeitrafferaufnahmen der sich teilenden, befruchteten Eizelle und trägt damit zum Erfolg einer künstlichen Befruchtung bei.

Wenn eine Patientin im Rahmen ihres Kinderwunsches eine künstliche Befruchtung (In Vitro Fertilisation) in Anspruch nimmt, kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem sich die BiologInnen entscheiden, welche der befruchteten Eizellen sie in die Gebärmutter der Frau einsetzen. Es sollte natürlich die gesündeste sein.

Bei dieser Entscheidung hilft in Zukunft das Embryoskop. Das Gerät beobachtet die Eizelle seit ihrer Befruchtung und macht alle 10 Minuten ein Foto. Aus diesen Einzelbildern wird ein Zeitraffer-Film erstellt. So können die ExpertInnen das Verhalten während der ersten Teilungsphase beobachten. „Wichtig sind dabei Aussehen und Form sowie Zeitpunkt und Geschwindigkeit der Teilung. Dabei wird zum Beispiel ersichtlich, ob Zellen ihre Teilung wieder rückgängig gemacht haben, was ein Warnsignal wäre", erklärt der Biologe Wolfgang Biasio.

Das Gerät selbst sieht die Direktorin der Innsbrucker Univ.-Klinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Bettina Toth, als eine weitere Maßnahme, die Erfolgsaussichten einer künstlichen Befruchtung zu steigern: „Es ist im Grunde ein Mosaikstein, aber dafür ein besonders wertvoller. Denn schließlich geht es immer um das wichtigste Ziel: Der Patientin ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Dabei sind wir auf einem guten Weg, wenn man bedenkt, dass die Wahrscheinlichkeit auf natürlichem Wege schwanger zu werden, bei einem gesunden Paar etwa 20 Prozent beträgt. Mit unserer Unterstützung können wir bei einer künstlichen Befruchtung, diesen Wert auf etwa 50 Prozent steigern." Im Embryoskop können die Eizellen von bis zu 15 Patientinnen über fünf Tage beobachtet werden. Dabei wird auch eine Umgebung simuliert, die dem Inneren der Gebärmutter nachempfunden ist.

Video aus dem Embryoskop: https://we.tl/Y3YB0LquvX (Quelle: tirol kliniken)

Fotos: https://we.tl/aKwMJFmyId Bettina Toth und Wolfgang Biasio (Quelle: Gerhard Berger)

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