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Tirol 2050 energieautonom - tirol kliniken als Vorreiter

Tirol 2050 energieautonom - tirol kliniken als Vorreiter

21.03.2019
Die tirol kliniken gehören mit ihren über 8.500 MitarbeiterInnen und 740.000 m2 Brutto-Geschossfläche zu den größten Energieverbrauchern im Land. Deshalb und auch in unserer Rolle als Gesundheits- und Landesunternehmen, sehen wir es als selbstverständlich an, beim Thema Nachhaltigkeit besonders verantwortungsvoll zu handeln. Die bisherigen Maßnahmen um das Ziel 2050 zu erreichen, greifen.

Die Maßnahmen der tirol kliniken um von fossilen Energieträgern wegzukommen betreffen die verschiedensten Bereiche. Neben modernen Bau- und Sanierungsmaßnahmen müssen auch zukunftsorientierte und mutige Schritte gesetzt werden und es gilt auch, Bewusstseinsbildung bei den MitarbeiterInnen zu erreichen. Dass diese bisherigen Maßnahmen greifen, belegen aktuelle Zahlen.

Auf direktem Weg zum gesteckten Ziel
Im Jahr 2020 soll der Gesamtenergie-Einsatz gegenüber 2013 um sieben Prozent gesunken sein. Bedenkt man dabei aber, dass bis 2020 die genutzten Flächen um zwölf Prozent steigen werden, dann muss der Energieverbrauch sogar um 17 Prozent gesenkt werden. Nach dem derzeitigen Stand werden die tirol kliniken dieses Ziel dennoch erreichen. Exemplarisch für zahlreiche Maßnahmen dürfen wir hier zwei nennen:

  • Einsatz von Brunnenwasser: Zur Kühlung der Gebäude wird am Areal der Innsbrucker Klinik seit vielen Jahren auf kaltes Wasser aus Tiefbrunnen gesetzt. Wasser wird durch die Böden und Decken der Gebäude geleitet und kühlt diese. Weit günstiger, ökologischer und angenehmer als Kälte durch Klimaanlagen. Das Wasser erwärmt sich dabei. Diese Wärme wird ihm mittels Wärmetauschern und Wärmepumpen wieder entzogen und da verwendet wo sie benötigt wird. Dann wird es wieder mit annähernd der gleichen Temperatur wie bei der Entnahme, völlig unverändert, an die Natur zurückgegeben. Wärmerückgewinnung gibt es auch bei den Lüftungsanlagen. Im Gebäude der Frauen- und Kopfklinik erreicht der Wert der Rückgewinnung beeindruckende 92 Prozent.
  • Hocheffiziente Wärmerückgewinnung: Wärmeversorger des Klinikareals ist das Fernheizwerk am Innrain. Das Werk produziert Heißwasser, das mit ca. 165°C zur Klinik geleitet wird. Moderne Technik ermöglicht es zukünftig, die Wärmeversorgung auch mit ausreichenden 90 Grad zu gewährleisten, was den Verlust durch Abstrahlung deutlich verringert. Hier wurde in den letzten Jahren massiv in die Modernisierung investiert. Geplant ist außerdem, die Wärme zunehmend ebenfalls mit Wärmepumpen und nur in Spitzenzeiten durch Gas zu erzeugen.

Energielandesrat LHStv Josef Geisler freut sich über die Vorreiterrolle des landeseigenen Gesundheitsunternehmens: „Die tirol kliniken machen vor, wie die Energiewende in der Praxis funktioniert. Sie erhöhen die Energieeffizienz, stellen Schritt für Schritt auf erneuerbare Energieträger um und zeigen damit, dass ‚Tirol 2050 energieautonom‘ keine Utopie, sondern technisch und wirtschaftlich umsetzbar ist.“ 

Auch für Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg beginnt Gesundheit schon lange vor dem Krankenhaus: „Steigende Temperaturen, Hitzewellen oder erhöhte UV-Belastung: Die menschliche Gesundheit wird durch solche Veränderungen des Klima- und Wettergeschehens belastet. Die tirol kliniken sorgen als der größte Gesundheitsbetrieb Westösterreichs nicht nur für die bestmögliche medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten, sondern auch für gesunde, motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und eine intakte Umwelt – das bedeutet Nachhaltigkeit auf allen Ebenen. Dieser Klimabündnis-Partnerbetrieb trägt durch optimierte Energieeffizienz und vermehrten Einsatz erneuerbarer Energieträger bestmöglich zu einem gesunden Erdklima bei.“

Der Geschäftsführer der tirol kliniken, Stefan Deflorian, steht voll hinter den Investitionen: „Bei Gesamt-Energiekosten von fast neun Millionen Euro pro Jahr steht es für mich außer Frage, hier gegenzusteuern. Aber nicht nur aus unternehmerischen, sondern auch ökologischen Gründen. Ich sehe uns als größtes Unternehmen in Westösterreich durchaus in der Pflicht, nachhaltig zu wirtschaften und hinter den Zielen von Tirol 2050 zu stehen.“

Stolz ist auch Alois Radelsböck, Leiter der ARGE Energie der tirol kliniken: „Ein Unternehmen unserer Größe hat die Chance etwas zu bewirken und Vorbild zu sein und ich stehe hinter unserem Ziel, den CO2 Ausstoß unseres Unternehmens bis 2035 zu halbieren. Zur Veranschaulichung: Das entspricht ca. 1.300 Erdumrundungen mit einem PKW.“

Die Zeichen stehen jedenfalls darauf, es zu schaffen. Zwischen 2006 und 2017 sind die Brutto-Geschoßflächen der Gebäude der tirol kliniken um ca. 30 Prozent gestiegen. Der CO2 Ausstoß ist im gleichen Zeitraum um fast 50 Prozent gesunken!


Fotos:
Aufnahmen Fernheizwerk (tirol kliniken/Günter Wett)
Gruppe (tirol kliniken/Seiwald): Alois Radelsböck, Leiter der ARGE Energie der tirol kliniken, Energielandesrat LHStv Josef Geisler, Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg und Stefan Deflorian, Geschäftsführer der tirol kliniken (v.l.n.r.)

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