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Speichelsteine - wenn der Hals schwillt

Speichelsteine - wenn der Hals schwillt

05.09.2019
Nieren- oder Blasensteine sind bekannt, Speichelsteine weniger. Sie können allerdings massive Schmerzen und schlimmere Probleme verursachen, die manchmal schon beim Anblick von Essen auftreten. Die Innsbrucker HNO-Klinik startet jetzt erstmalig in Österreich mit einer eigenen Sprechstunde.

Oft haben die PatientInnen schon einen längeren Leidensweg hinter sich, bevor sie die Hilfe der SpezialistInnen der Innsbrucker HNO-Klinik in Anspruch nehmen. Dabei sind Speichelsteine eine der häufigsten Ursachen für entzündliche Veränderungen der großen Kopfspeicheldrüsen (Ohrspeicheldrüsen und Unterkieferspeicheldrüsen) des Menschen. Warum und wie diese kalziumhaltigen Steine auftreten ist weitgehend unbekannt. Etwa 1,2% der Bevölkerung haben Speichelsteine, oft ohne es zu wissen. Meistens treten sie bei 30- bis 50-jährigen Erwachsenen auf. Männer und Frauen sind gleich häufig betroffen.

Kleine Steine werden meist mit dem Speichel ausgespült. Größere können jedoch die Drüsenausführungsgänge verstopfen und so zu schmerzhaften Schwellungen und eitrigen Entzündungen der Kopfspeicheldrüsen führen. Die Symptome treten meistens unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme auf, manchmal sogar beim Anblick von Speisen.

Die Speicheldrüsen-Endoskopie (Sialendoskopie) ist ein hochmodernes Verfahren zur Untersuchung, Diagnostik und Behandlung der Speicheldrüsen im Kopf. Dabei führen die HNO-ÄrztInnen feinste Optiken (0,6 mm) in die hauchdünnen Ausführungsgänge der Speicheldrüsen ein, um diese zu untersuchen.

Die Innsbrucker HNO-Klinik ist eine der wenigen medizinischen Einrichtungen in Österreich, die dieses Verfahren anbietet und die einzige mit einer eigenen Sprechstunde für Betroffene. Der Eingriff wird in der Regel unter kurzer Narkose durchgeführt und ist risikoarm.

Früher musste die Speicheldrüse in so einem Fall operativ über einen Schnitt außen am Hals ganz entfernt werden. Heute bietet die moderne Medizin Alternativen. Bei der Sialendoskopie wird eine winzige Kamera in die Speicheldrüse bzw. ihr Gangsystem eingeführt. So können etwaige Steine sichtbar gemacht und gleich mit feinen Mikro-Zangen und Körbchen entfernt und Engstellen aufgedehnt werden. Aus einem diagnostischen Eingriff wird so auch gleich die Therapie. Ein weiteres Verfahren ist die minimal-invasive Laser-Lithotripsie, bei der Steine mit Laser-Strahlen zerstört werden. Nach der erfolgreichen Steinentfernung, können die PatientInnen noch am selben Abend schmerzfrei essen.

 

Text & Rückfragen: Dr. David Prejban, david.prejban@tirol-kliniken.at

Bildnachweis: Stefan Walser (honorarfrei)

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