Wiederbelebung in Zeiten von Corona
15.10.2020
Am 16. Oktober ist der internationale Tag der Wiederbelebung. Wie können in Zeiten von Abstand, Masken und Hygienevorkehrungen Wiederbelebungsmaßnahmen sicher durchgeführt werden?
70% der plötzlichen Herzkreislaufstillstände passieren in der Wohnung, 17% in der Öffentlichkeit. Im Schnitt braucht es nach Alarmierung der Rettung noch acht Minuten bis der Rettungsdienst eintrifft. Das Gehirn erleidet aber bereits nach drei Minuten ohne Sauerstoff Schäden – das zeigt, wie wichtig die Sofortmaßnahmen durch anwesende Ersthelfer sind. Sie sind lebensrettend!
Aber wie kann Erste Hilfe sinnvoll geleistet werden, wenn überall Abstand und Masken nötig sind? Der österreichische Rat für Wiederbelebung hat Maßnahmen zusammenstellt, wie Erste Hilfe auch in Zeiten der Pandemie gemacht werden kann: Die wichtigsten Punkte fasst Michael Baubin, leitender Oberarzt an der Innsbrucker Univ.-Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin und Gründer und Vorsitzender des Österr. Rats für Wiederbelebung zusammen: „Um sich selbst zu schützen, empfehlen wir natürlich den eigenen Mund-Nasen-Schutz zu tragen und einen Ausatemschutz (Tuch oder MNS) über den Mund und die Nase des Betroffenen zu legen. Es sollte keine Mund-zu-Mund-Beatmung durchgeführt werden, außer bei nahen Verwandten. Auch die Atemkontrolle wird nicht über dem Gesicht durchgeführt, sondern über die Beobachtung des Brustkorbs des Betroffenen. Die Herzdruckmassage bleibt wie immer der wichtigste Teil der Wiederbelebung. Sollte ein Defibrillator in der Nähe sein, lassen Sie sich diesen bringen und halten Sie sich an dessen Anweisungen.“ Diese Schritte sind unter Einhaltung aller COVID- Vorsichtsmaßnamen in einem Film des Österreichischen Rats für Wiederbelebung unter www.arc.or.at dargestellt.
An der Innsbrucker Klinik werden ebenfalls wieder für alle MitarbeiterInnen Schulungen von Basismaßnahmen bis hin zu erweiternden Reanimation durchgeführt.
Bildnachweis: Portrait: Lamprechter; Foto: Österreicher Rat für Wiederbelebung - ARC