Rückblick 4. GYN-Symposium
Das Haller GYN-Symposium fand heuer bereits zum vierten Mal statt. Am 12. Oktober 2024 fanden sich rund 90 Teilnehmer:innen im Parkhotel und via Onlinepräsenz ein. Sie erwartete ein informativer, gemütlicher, aber vor allem kritischer Austausch.
Die Weiterentwicklung der minimal-invasiven Chirurgie am OP-Roboter stand beim Vortrag von Gastgeber Primar Peter Widschwendter im Vordergrund. Er berichtete über erste Erfahrungen und die Ausbildung jüngerer Kolleg:innen am neuen System, zeigte OP-Videos und gab interessante Einblicke in diese Technik.
Niko de Gregorio, Chefarzt in Heilbronn brachte Aktuelles zur Gynäkoonkologie näher und Martin Widschwendter referierte über Prävention und Früherkennung gynäkologischer Malignome sowie seine Forschungsarbeiten am EUTOPS Institut.
Die Mastitis - ein schwieriges und oft langwieriges Thema - bereitete Oberärztin Inga Bekes aus St. Gallen sowohl für Niedergelassene als auch Hebammen gleichermaßen spannend auf. Christina Cortes, Oberärztin an der Geburtshilfe am LKH Hall informierte über die zunehmenden Betreuungs-Hürden von Risikoschwangeren und den Herausforderungen zwischen Praxis und Krankenhaus.
Das Tabuthema Sexualität im Lichte der verschiedenen gynäkologischen Krankheitsbilder stand bei Sexualtherapeutin und Gynäkologin Eva Dölzlmüller aus Salzburg im Mittelpunkt. Sie "klärte" über Missverständnisse auf und gab den interessierten Zuhörer:innen Tipps und Tricks für den Praxisalltag mit.
Das GYN-Symposium wurde beschlossen mit einem kritischen, wort- aber vor allem bildgewaltigen Fotografen, der nicht zuletzt durch seine Bilder aus Ischgl hohen Bekanntheitsgrad erlangt hat: Lois Hechenblaikner. In der Haller Tradition des Über-den-Tellerrand-schauens gab er Einblicke in die Welt des Massentourismus, wo Fluch und Segen eng beisammen liegen. Das Bild mit dem Namen "Intensivstationen" lässt vermuten, dass es mehr als nur Parallelen zur Medizinwelt gibt.
Werkserie Intensivstationen, Ischgl 2008, © Lois Hechenblaikner
Künstlerin Anna Lena Duschl stellte zudem ihr Fotografieprojekt Unterleib und Seele aus, das sich mit den oft unterschätzten Krankheiten Endometriose und Adenomyose auseinandersetzt. Es wurden acht betroffene Frauen portraitiert und ihre Beschwerden auf künstlerische Weise dargestellt. Ihre Werke sind ab 8. November zwei Wochen lang in der Gynäkologischen Ambulanz zu sehen.
Sollten Sie Interesse an einer digitalen Aufzeichnung des Symposiums haben, melden Sie sich bitte bei Sandra Posch (s.posch@tirol-kliniken.at).