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LKH Hall gedenkt NS-Opfern: Gedenktafel in Schloss Hartheim enthüllt

10.12.2025
Die tirol kliniken gedenken der Opfer der NS-"Euthanasie". Mitarbeiter:innen und Führungskräfte des LKH Hall und der tirol kliniken enthüllten am 10.12.2025 am Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim im Rahmen einer gemeinsamen Gedenkfahrt eine Gedenktafel. Die Tafel erinnert an jene Patient:innen, die aus der damaligen Heil- und Pflegeanstalt Hall in Tirol, dem heutigen Landeskrankenhaus (LKH) Hall, abtransportiert und ermordet wurden.

Die Enthüllung unterstreicht das anhaltende Engagement des LKH Hall und der tirol kliniken, das Gedenken an die Opfer des NS-Regimes weiterzutragen. Die Gedenktafel erinnert an die drei Transporte im Rahmen der sogenannten „Aktion T4“, bei denen am 10. Dezember 1940, 20. März 1941 und 29. Mai 1941 insgesamt 300 Patient:innen nach Hartheim deportiert und in einer Gaskammer ermordet wurden. Bei einem vierten Transport Ende August 1942 wurden weitere 60 Patient:innen in Linz-Niedernhart mit überdosierten Medikamenten ermordet.

Christian Haring, Medizinischer Geschäftsführer der tirol kliniken, betont die historische Verantwortung des Unternehmens: „Mit dieser Gedenktafel erinnern wir uns an die Menschen, die von Hall nach Hartheim gebracht und dort ermordet wurden. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst, weiterhin das Gedenken an diese Menschen aufrechtzuerhalten.“

Die Tafel trägt den eindringlichen Text: „Zur Erinnerung daran, wozu wir Menschen fähig sind. Im Gedenken an die in der NS-Zeit ermordeten Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder aus der Heil- und Pflegeanstalt Hall in Tirol, dem heutigen Landeskrankenhaus Hall.“

Gestalterisch ist die neue Gedenktafel an den Gedenkort in Hall angelehnt, der vor fünf Jahren eingeweiht wurde. Der Text ist zusätzlich in Braille-Schrift verfasst. Ein QR-Code ermöglicht den Zugriff auf die Homepage des Gedenkortes Hall, wo Interessierte mehr über das „Euthanasie“-Verbrechen, die Namen der Opfer und ausgewählte Lebensschicksale  erfahren können (www.gedenkort-hall.at).

Hintergrund:
Die sogenannte NS-„Euthanasie“ war der erste systematisch durchgeführte Massenmord im Nationalsozialismus. Dabei wurden Menschen mit einer geistigen, psychischen oder körperlichen Beeinträchtigung planmäßig ermordet. Die verharmlosende Bezeichnung „Euthanasie“ (wörtlich „guter Tod“) stand im krassen Gegensatz zur Realität dieser Krankenmorde.

Ausblick:
Das Landeskrankenhaus Hall plant für den 19. März 2026 – dem Vorabend des 85. Jahrestags des zweiten Transports nach Hartheim – eine Gedenkveranstaltung im Kurhaus Hall in Tirol. Dazu werden neben den Mitarbeiter:innen des LKH Hall insbesondere auch Angehörige der ermordeten Menschen und  die interessierte Öffentlichkeit eingeladen. Hier geht es zu mehr Informationen und zur Anmeldung.

Mit freundlicher Unterstützung des Zukunftsfonds der Republik Österreich

 

Bild: Peter Eigelsberger, Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim

  

Bilder: Franz Altenstrasser

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